Dass der Aktienmarkt seine Fed-gehypte Selbstgefälligkeit ("grüne Ampeln" bis zur Farbenblindheit) jetzt aufgibt - wie sehen mMn den Beginn von Welle C -, liegt nicht zuletzt am Kollaps des US-Ölmarkt, der die harte ökonomische Realität ungeschminkt vor Augen führt.
Die Fed kann zwar Geld drucken. Sie kann aber keinen Ölbedarf erzeugen, da dieser die reale Wirtschaftsaktivität widerspiegelt.
Aus der Bankenkrise kam die Fed 2008 noch halbwegs heil mit Gelddrucken heraus, zumal ja auch 2009 Bilanzregeln für Banken komplett aufgeweicht wurden, was den Banken plötzlich scheinbare Milliardengewinne bescherte. Programme wie TARP rekapitalisierten die verzocken Banken auf US-Steuerzahlerkosten. Die Realwirtschaft war nur indirekt betroffen, weil infolge der Bankenkrise Risikoscheu aufkam und Massenentlassungen stattfanden.
Jetzt aber haben wir in USA eine brachliegende Realwirtschaft quer Beet: 22 Millionen Arbeitslose, Stillstand allerorten, abgerissene Lieferketten, 43500 Corona-Tote, 803.000 Corona-Infizierte, einen mit 110 % Schuldenquote bereits zu Krisenbeginn bedenklich überschuldeten Staat, eine Notenbank, die mit Nullzinsen ihr Pulver bereits verschossen hat und ihre Bilanz auf beängstigende 6 Billionen Dollar aufgeblasen hat, dazu noch wegen zu üppiger Bondemissionen (für Aktienrückkäufe) stark überschuldete US-Firmen, deren Bonität wegen sinkenden EBITAs ständig weiter absackt - und obendrauf noch die massive Ölattacke aus Russland/Saudi-Arabien.
Das ist ein ganz anderes Kaliber, welches sich der 2008-Münchhausen-Rettung entzieht. |