Achten Sie auch auf die Bonität Ihrer Bank? von Jürgen Nowacki
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wie sicher ist eigentlich Ihre Hausbank?
Es ist noch gar nicht so lange her
, dass Bankkunden als Sparer, aber auch als Kreditnehmer die Bonität ihrer Hausbank hinterfragt haben. Mittlerweile hat sich der Markt beruhigt und zahlreiche Stresstests für Banken und Versicherungen haben ergeben, dass es zumindest dem Anschein nach kaum Probleme mit deutschen Instituten gibt. Das sollte auch so sein, denn wenn Sie sich die Zinsspanne zwischen Kreditzinsen und Sparbuchzinsen ansehen, bleibt einem das Herz stehen. Solch einen Zinsspread hat es noch nie gegeben oder, anders ausgedrückt, die Banken nutzen die Gunst der Stunde und bügeln ihre Verluste aus der Finanzkrise, die sie mit Zinsderivaten erlitten haben, auf Kosten der Bürger aus, die auf einen Dispokredit angewiesen sind. Für das Sparbuch zahlen sie höchstens 1 Prozent Zinsen und für den Dispo nehmen sie 16 Prozent und mehr. Wo liebe Staatsanwälte fängt nach Ihrer Meinung eigentlich Zinswucherei an, bei mehr als 20 Prozent? Ja dann schauen Sie sich mal den Zins an, der berechnet wird, wenn sie Ihren Dispokredit überziehen. Aber natürlich, hat die Branche eine logische Begründung für den hohen Spread. Es wird das hohe Risiko genannt, was solche Dispokredite mit sich bringt. Wer sich zu 16 Prozent verschulden muss hat es nötig, so die Denkweise und das bestätigt nur wie dringend die Risikovorsorge der Bank sein muss. Aber, liebe Leser, vielleicht muss Ihre Hausbank ja auch einen Risikoaufschlag bezahlen, weil sie vielleicht in der Vergangenheit nicht alles richtig gemacht hat. Und wo Sie diese Informationen her bekommen, dass erfahren Sie jetzt.
diesen Beitrag kommentierenWie Sie an Informationen über das Creditrating Ihrer Hausbank kommen von Jürgen Nowacki
Haben Sie Ihrer Bank schon einmal Geld geliehen? Wohl kaum, werden Sie sagen, aber denken Sie doch einmal nach, ob und wie oft Sie Zertifikate gekauft haben, Zertifikate auf den DAX oder Edelmetalle, Discount- oder Bonuszertifikate vielleicht? Sehen Sie, das alles sind Schuldscheine, die belegen, dass Sie der Bank Geld geliehen haben. Nur dass die Rückzahlung an bestimmte Bedingungen geknüpft wird, also ob Gold steigt oder fällt zum Beispiel. Täglich kommen neue Spielarten von solchen Rückzahlungsbedingen auf den Markt und manchmal ist es selbst für Ihren Anlageberater nicht mehr möglich, über alles genau Bescheid zu wissen, ohne sich selbst vorher bei der Bank oder auf der jeweiligen Webseite erkundigt zu haben, welche konkreten Rückzahlungsbedingen mit einem Zertifikat (Inhaberschuldverschreibung) verbunden sind.
In diesem Zusammenhang dürfte Ihnen jetzt klar geworden sein, dass es ein Kontrahentenrisiko gibt. Inwieweit können Sie sich also darauf verlassen, dass die Bank, die das Zertifikat begeben hat, finanziell so gesund ist, dass sie die Rückzahlung auch wie versprochen einhalten kann?
Sie können sich auf der Webseite des Deutschen Derivate Verbands (DDV) täglich über die Bonität diverser Banken informieren. Und das funktioniert so: Sie haben bestimmt schon von Kreditausfallversicherungen gehört, die beispielsweise bei spanischen oder italienischen Staatsanleihen zu einem Risikoaufschlag führen. Diese Kreditausfallversicherungen (CDS) gibt es auch für Banken. Die Prämien finden Sie auf der Webseite des DDV. Je größer der Risikoaufschlag, umso größer das Misstrauen der anderen Banken - und deren Experten sollten die Szene gut kennen.
Also bevor Sie jetzt Zertifikate auf Gold kaufen, um sich gegen eine Währungsreform zu schützen, sollten Sie vielleicht hinterfragen, ob es das Institut, bei dem Sie sich eindecken wollen, dann überhaupt noch gibt.
Also unterscheiden Sie am besten zwischen Schönwetterzertifikaten und dem ultimativen Krisenschutz. In diesem Fall helfen nur echte Aktien und echte Edelmetalle, meinen Sie nicht auch?
Viel Erfolg am Markt wünscht Ihnen
Jürgen Nowacki
Chefredakteur Target Trader |