Putins politisch brisantes Geschenk an Deutschland Stand: 18:40 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten aber was geben unser "Verbündeten" an uns, die immer meinen, dass deren Land "first" geht und rücksichtlos auf unsere Wünsche und auf das Selbstbestimmungsrecht pfeifen? Johnson & Johnson? = im Lebbe net, andere - erst wenn alle Amis voll bedient sind! Das ist der heilige Egoismus- und Abhängigkeits-Unterschied zwischen RU und US und auch eine absolut andere Glaubwürdigkeit. Den zuverlässigen Russen kann man (zumindest bezüglich Vertrag-Einhaltung) vertrauen, der Mafia= NICHT und deren POTUS schon überhaupt nicht, egal - wie er genau heißt - T., oder B. Von der Übersee erwarte ich nur den rücksichtlosen, egoistischen selbstverliebten Kapitalismus auf dem Rücken des vermeintlich Schwächeren, wogegen das größte Land der Welt uns zumindest bisher, noch nicht enttäuscht hat und wir haben viele gemeinsamen, wirtschaftliche Interessen & geschäftliche Symbiose. Aber wahrscheinlich werden die unfähigen Politiker der EU & von D. das Thema so lange zerreden und verzögern, bis es NICHT mehr aktuell wird, da es sich nur u eine "RUSSEN-Impfstoff" handelt, egal, wie gut er ist.
"Quelle: WELT / Christoph Wanner
AUTOPLAY Der Impfstoff Sputnik V soll laut Kreml bald in Deutschland und anderen EU-Ländern produziert werden. Während der Westen die Debatte um Putins Impfstoff erstaunlich technisch führt, würde Moskau ein langersehntes Ziel erreichen: Europa endgültig an Russland zu binden.
Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V soll in Deutschland hergestellt werden. Das sagte am Montag Kirill Dmitriew, Chef des russischen Staatsfonds (Russian Direct Investment Fund), im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Interfax. Welches Unternehmen die Produktion in der Bundesrepublik übernehmen soll, sagte Dmitriew zwar nicht auch eine Bestätigung von deutscher Seite steht noch aus.
Dennoch könnte es nun wirklich so weit sein, dass Sputnik V von mehreren EU-Mitgliedern, darunter Deutschland, hergestellt wird. Bislang war bekannt geworden, dass der Impfstoff in Italien in einer Produktionsanlage des Schweizer Pharmaunternehmens Adienne hergestellt werden soll. Nun soll es laut Dmitriew auch Vereinbarungen mit Firmen in Frankreich, Deutschland und Spanien gegeben.
Offiziell auf europäischer Ebene zugelassen ist das Vakzin bislang nicht, die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA prüft Sputnik V. Nun kann man leicht erraten, wie die Reaktionen auf Dmitriews Ankündigungen aussehen werden. Die europaweit geführte Debatte wird sich weiterhin vor allem um die Sicherheit von Sputnik V drehen, ohne die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was die Produktion des Vakzins in Europa eigentlich für Russland bedeutet.
LESEN SIE AUCH Italien hat in der Vergangenheit immer wieder die Nähe Moskaus gesucht auch wegen der starken wirtschaftlichen Verbindungen RUSSISCHER IMPFSTOFF Wie der Sputnik nach Monza kam Das Grundproblem dabei: Die Europäer sehen die wahrscheinlich bevorstehende Zulassung und die heimische Produktion als wirtschaftliche Angelegenheit. Sind die medizinischen Zweifel erst ausgeräumt, gilt der Wirkstoff als sicher, ist das Vakzin nur ein Produkt unter vielen, das aus Russland bezogen oder mit russischer Beteiligung hergestellt wird. Sputnik wäre damit etwa mit russischem Gas vergleichbar: Wirtschaftlich argumentiert, in Wahrheit aber politisch brisant.
Die weltpolitischen Implikationen von Energieimporten aus Russland sind bekannt was sich im Ukraine-Konflikt ebenso zeigte wie beim andauernden Streit um das Pipelineprojekt Nord Stream 2. Doch trotz der Sanktionen, die man über die Jahre gegen das Putin-Regime verhängt hat, will niemand ganz auf russisches Gas verzichten die Vergiftung des Oppositionellen Alexej Nawalny und zahlreiche andere Streitfälle hin oder her.
Die Europäer kritisieren Moskau zwar hart, treiben aber trotzdem weiter Handel mit Russland. Ein Geschäft eben oder politischer Pragmatismus. Diese Sicht der Dinge vertreten auch Russlands Offizielle und führende Figuren aus dem Staatsfonds RDIF, die stets davor warnen, den Impfstoff zu geopolitisieren.
Wladimir Putin hat in Sachen Nord Stream 2 noch immer nichts zu befürchten NORD STREAM 2 Deutschlands radikale Treue zu Putins Pipeline Diese Warnung ist allerdings reine Augenwischerei. Der Impfstoff ist gerade für Russland geopolitisch. Denn in Moskaus außenpolitischer Logik geht es nur nachrangig um Kommerzielles, tatsächlich geht es darum, die globalen Machtverhältnisse zu Moskaus Gunsten zu verändern. Und Sputnik V ist ein Beleg dafür, dass die wirtschaftlich mächtige EU umgekehrt geopolitisch eher der Zwerg ist, für den Moskau sie ohnehin immer gehalten hat. Wenn der russische Impfstoff schließlich in der EU produziert wird und das Problem des Impfstoffmangels mitlösen sollte, versteht das Moskau als letzten Beweis: Die Europäer kommen ohne Russland nicht aus.
Moskau, Machtzentrum Großeurasiens
Für die Kreml-Ideologen würde aus dem Schüler der Lehrer werden. Der spätestens seit der Zeit des Reformzaren Peters des Großen europäisch geprägte Kurs Russlands würde sich endlich umkehren: Europa wäre nun der Bittsteller, der aufholen muss. In der Sprache Karaganows wäre Russland seinem strategischen Fernziel näher gerückt: ein Machtzentrum Großeurasiens zu werden, dessen Teil neben China wie selbstverständlich auch die heutige EU ist, gewissermaßen als Juniorpartner.
Es wäre eine Union, die aus russischer Sicht zu ihren Anfängen zurückgefunden hat. Ein Europa de Gaulles, wie es der Kreml-Berater Karaganow auf den Punkt bringt; also ein Europa, das sich geopolitisch selbstbewusst von Washington absetzt, eben wie Charles de Gaulle, der als Präsident in den 60er-Jahren Frankreichs Nato-Engagement zurückstufte. Die geopolitische Eigenständigkeit in Absetzung von den Amerikanern, die Russland immer wieder den Europäern nahelegen will, ist schließlich nichts anderes als eine schmeichelhafte Umschreibung für einen prorussischen Kurs.
Dieser geopolitischen Dimension der Zusammenarbeit mit Russland beim Impfstoff müsste man sich in Brüssel und Berlin bewusst sein. Das heißt natürlich nicht, dass man jede Zusammenarbeit mit Russland bei der Bekämpfung der Pandemie ablehnen muss.
Schließlich könnte ganz Europa mittelfristig vom russischen Impfstoff profitieren, sofern die Russen und ihre europäischen Partner schnell genug Produktionskapazitäten aufbauen. Dennoch müssen die Europäer begreifen: Sputnik V in der EU ist für Moskau ein Symbol für den eigenen Triumph und die Niederlage Europas. |