Da hast Du völlig recht. Es sollte moderat funktionieren, weil nur eine motivierte Belegschaft einen Premium-Service liefern kann. Wichtig ist aber, dass es überhaupt irgendwie funktioniert. Die momentan vorliegende Lohnforderung von 6,1% in Zeiten einer zumindest drohenden Rezession in Europa ist ein absoluter Witz. Deshalb halte ich auch die Ausgliederungs-Keule, die das LH-Management jetzt zeigt, für richtig. Vielleicht kommen ja die Klassenkämpfer bei ver.di und UFO zur Besinnung und erkennen, dass der deutsche Arbeits- und Luftfahrtmarkt nicht mehr wie früher abgeschottet und die LH kein staatlicher Monopolist mehr ist. Aufgrund der Tatsache, dass die einstmals verhassten Konkurrenten UFO und ver.di jetzt eine Tarifgemeinschaft bilden und die Reaktion auf den (zugegebenermaßen aggressiven) LH-Vorstoß in Berlin seitens der Gewerkschaften sehr moderat, wenn nicht kleinlaut ausfällt (hört hört: man will noch eine zweite Rechtsstudie abwarten) könnte ein Hinweis für einkehrende Vernunft bei den Gewerkschaften sein. Dass nicht wie im Süden dauernd gestreikt wird, war wie ich finde über Jahrzehnte DER Standortvorteil für Deutschland. Wenn der auch noch wegfällt können sich die Flugbegleiter ja schon mal informieren, welchen Lohn ein vergleichbarer Job am Boden (z.B. Restaurant-Servicekraft) für Verdienstmöglichkeiten bietet. Der Kuchen soll gerecht verteilt werden, aber dazu muss er erstmal gebacken (=verdient) werden. Das bisherige Verhalten der Gewerkschaften ist dafür kontraproduktiv. PS: Ja, das Kabinenpersonal stellt nur einen kleinen Teil dar. Der Streik der Flugkapitäne vor einigen Jahren war ebenso skandalös (v.a. wenn man sich mal anschaut was ein Pilot in den USA verdient). Nur: wenn ich meinen Arbeitgeber erpresse, wird das ja auch nicht besser, nur weil es vor mir ja schon andere erfolgreich getan haben. |