Im Grunde richtig, nur werden aber viele Normalos in einer Rezession ihren Job verlieren und die mutigsten (=dümmsten) Zocker werden am Ende gerettet. Das ist leider genau der Teil des Systems der kaputt ist, weil er eine übermäßige Risikoaffinität fördert, die das Wirtschaftssystem immer wieder aufs neue ins Wanken bringt und in der Konsequenz immer zu Lasten der Arbeiter und des Mittelstand geht. Viele aus dem Big-Money waren im Grunde nur durch den Fed-Put in der Lage ein solches Vermögen anzuhäufen. In einem System ohne Moral Hazard würden die allermeisten Finanzmarkt-Akteure, die mit riesigen Hebeln agieren und kein ordentliches Risikomanagement haben, knallhart aussortiert werden. Ich fand im Übrigen gut bei der Commerzbank-Rettung, dass die Aktionäre eben nicht ungeschoren blieben, nur so kann langfristig wieder ein sinnvolles Risikomanagement einkehren. Wenn sich solche Fälle häufen würden, würden die Aktionäre schon dafür sorgen das solche Zocker-CEOs verschwinden. Für die Kleinanleger, die für ihr Alter sparen, tut es einem natürlich trotzdem Leid, da könnte man allerdings politisch sicherlich Regelungen finden solche Verluste steuerlich besser geltend machen zu können. Ich möchte mich übrigens nicht gänzlich gegen Rettungsaktionen stellen, wenn Unternehmen strukturell in Ordnung sind, der Gesellschaft einen Mehrwert schaffen und nur durch (sehr) besondere Umstände (wie einem Virusszenario) temporär(!) in Schieflage geraten, dann halte ich Rettungsaktionen für sinnvoll. |