Beim Sport hat der Körper einen erhöhten Sauerstoffbedarf, was mit einem entsprechend deutlich intensiveren Ausatmen einhergeht.
Man hat nun bereits bei Chorveranstaltungen festgestellt, dass schon beim Singen in erhöhtem Maße Aerosole freigesetzt werden und Infektionscluster begünstigt werden. Wenn man sich beim Sport wirklich verausgabt dürften im Vergleich noch einmal deutlich mehr Aerosole freigesetzt werden.
Da helfen dann auch keine Stoffmasken mehr, wobei ich Dir aus eigenen Erfahrungen und auch Berichten Dritter sagen kann, dass vielerorts beim Sport auf solche Masken ohnehin verzichtet wird.
Manche halten sie sogar für gefährlich, da immer noch das Gerücht herumgeht, dass sich dabei C02 vor der Maske stauen könnte, was allerdings Unsinn ist (zumindest bei den herkömmlichen Stoffmasken. Bei Kunststoffvisieren oder den professionellen Feinstaubmasken aus dem Baumarkt wäre das etwas anders) Die C02 Moleküle sind viel zu klein, als dass sie von einem herkömmlichen Stoffgewebe zurückgehalten werden könnten.
Das Training wird allerdings dennoch subjektiv schwerer, da der Luftwiderstand erhöht wird. Man bekommt genau dieselbe Luft, das Atmen selber wird jedoch trotzdem etwas anstrengender. Des Weiteren nässt sie beim Sport sehr schnell durch, und verliert damit schnell ihren Nutzen.
Beim Sport auf Masken zu verzichten ergibt insofern durchaus einen Sinn. Das macht es indoor dann allerdings auch gefährlicher als andere Zusammenkünfte.
Des Weiteren müsste man auch noch zwischen Kontaktsportarten und solchen ohne Kontakt unterscheiden. In Fitnessstudios mit großen Räumlichkeiten könnte man z.B. sicher ohne weiteres die Abstandsregeln erweitern. Bevor man sie schließt, könnte man auch darüber nachdenken ob nicht wenigstens die Personaltrainer ihre Privatstunden unter bestimmten Auflagen weitergeben könnten. Bei Kontaktsportarten sieht es hingegen wiederum etwas schwieriger aus. So fiele beim Kampfsport z.B. leider vieles weg. Auch bei Mannschaftssportarten ist es mitunter eher schwierig.
Was in den letzten Wochen doch auffällig war, ist z.B. die zunehmende Häufigkeit, mit der man von infizierten Fußballern lesen konnte. Auch aus dem Boxsport weiß ich von einigen Infektionsclustern.
Sport in Innenräumen ist bei dieser Pandemie leider etwas heikel. Trainingsgruppen mit 40-50 Leuten sind gerade mit Sicherheit keine gute Idee. Man könnte allerdings vielleicht feste Kleingruppen von 4-5 Leuten erlauben. Man würde sich dann zwar auch dort das Infektionsrisiko miteinander teilen. Es wäre allerdings zumindest überschaubar und nachverfolgbar. Und ein Minimum an sozialer Interaktion braucht man nun mal. Ob man nun einen inneren Kreis von 4-5 Leuten hat, die man regelmäßig zu Hause ohne Abstand und Masken zum Abendessen trifft, oder ob man diesen Kreis beim Sport trifft, spielt dann m.E. auch nicht wirklich eine Rolle. |