so wie sie von den Bürgern einer beliebigen Weltregion entwickelt, geschützt und durchgesetzt werden. Ansonsten ist es mit der Universalität nämlich nicht weit her. Speziell für Besucher, Fremde, Migranten gibt es immer besonders schöne Menschenrechte, wenn sie mit viel Geld kommen. Und aus Ländern, die z.B. das Plündern, Ermorden, Verschwinden ihrer Staatsbürger nicht akzeptieren. Diesen Sonderstatus genießt jeder einzelne Tourist, auch jeder Mitarbeiter einer ausländischen oder internationalen Institution bzw. Unternehmens, jeder Künstler jeder Journalist, er gehört zum Hochgenuß der Internationalität - denn zu Hause haben die allermeisten diesen Status so nicht. Er erinnert an die sogar strafrechtliche Immunität eines Diplomaten, aber manchmal auch an die universellen Menschenrechte eines Kolonialherren, dem Inbegriff des Kosmopoliten unmittelbarer Globalität. Anders kann keine Gegend international, aber auch schon interregional beteiligt sein - das Grundmuster der allgemeinen Menschenrechte als kollektiver Schutz der Individuen bildet sich in seiner Allgemeinheit und schlichten, zwingenden Logik daher überall in den Nationen und im interregionalen und vor-Ort Verkehr bis hinein in die tiefsten Strukturen von Clans und Familien. Ich kann nur in einem fremden Unternehmen einer fremden Familie frei arbeiten, oder in einer Universität in einer fernen Stadt studieren, wenn ich dort als Fremder/ Fremde ohne jede Hausmacht und auch ohne laufende Zahlungen an Korrupte und Gewalttäter vor Willkür geschützt bin. Dafür können nur staatliche Institutionen, ein allgemeines Recht, im Grunde aber nur eine insofern aufgeklärte, verantwortliche Bürgerschaft sorgen. Für die große Mehrheit weltweit ist die Freiheit im eigenen Land das entscheidende Ziel und die große politische Aufgabe, die große Freiheit im Internationalen hingegen reine Kultur- weil sie als Besuch sehr teuer, und ansonsten immer Eliten bzw. Spezialisten von Technologie und Investitionen bis zu Kultur und Politik vorbehalten ist. Andere Länder sind auch oft Sehnsuchtsorte, und Ausdruck der Hoffnung, der eigenen Lebensmisere mit einem einzigen Schlag zu entkommen. Andererseits weiß jeder, der ohne Geld oder Diplom, ohne Sprache und Kenntnisse in eine fremde Kultur kommt, gar noch allein, dass er dort der Idiot wäre. Dieses Risiko gehen Ehepartner und Geschäftsleute legal ein, Jugendliche auch illegal mit Abschiebungsgefahr, aber sonst fast niemand. Kriegsflüchtlinge etwa wollen normalerweise nach Hause, und bleiben in der Region. Normalerweise ist Asylmigration also gar kein so großes Thema - es sei denn, in reichen Ländern gehen plötzlich aus irgendwelchen Gründen für alle die Tore ganz weit auf. Das hat allerdings mit Stand der Menschenrechte in den Ländern und Kulturen der Welt nichts zu tun. Die müssen die Menschen dort schon selbst erfinden, erkämpfen, so wie den Frieden, primär für sich selbst, auch aus ihren alten Kulturen heraus, mit ihnen verbunden, oder gesprengt, denn die Universalität des Menschenrechts steckt in den konkreten Menschen. |