Talfahrt der Industrie in der Eurozone beschleunigt sich im Juli
Die Talfahrt der Industrie im Euroraum hat sich im Juli beschleunigt. Sowohl bei der Produktion als auch beim Auftragseingang und der Beschäftigung verstärkten sich die Rückgänge. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 44,0 Punkte und verzeichnete damit den tiefsten Stand seit über drei Jahren, wie der Datendienstleister Markit bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 44,1 Zählern genannt worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Im Juni hatte der Index noch bei 45,1 Punkten gelegen. Indexstände unter 50 Zählern zeigen ein Schrumpfen des Sektors an.
Nahezu alle Länder des Euroraums trugen zu der Abschwächung bei. In Deutschland, Frankreich und Spanien sanken die Einkaufsmanagerindizes auf die niedrigsten Werte seit Mitte 2009 oder näherten sich diesen an, wie Markit berichtete.
Nach den Worten von Markit-Chef-Ökonom Chris Williamson ist der Industriesektor im Euroraum im Juli noch tiefer in die Krise geschlittert und dürfte damit auch im dritten Quartal 2012 hauptverantwortlich für ein weiteres Abgleiten der Eurozone in die Rezession bleiben. "Dass die Unternehmen wegen der beschleunigten Produktions- und Auftragsrückgänge Stellen gestrichen und ihre Lager geräumt haben, deutet darauf hin, dass die Branchenakteure eine mehrmonatige Schwächephase befürchten", sagte Williamson. |