wenn ihr achso lieber Teddybär den ersten Menschen getötet hätte....
| | | | Kein schlechter Scherz: Trauerflor für einen Bären (dpa) | | | | 29. Juni 2006
Bär Bruno, das Raubtier der HerzenVon Michael Pohl Bis Mittwochabend nahmen mehr als 4.600 Tierfreunde Abschied vom ersten Bären in Bayern seit mehr als 170 Jahren. Zahlreiche "Bruno"-Fans machten ihrem Ärger mit Strafanzeigen Luft - gegen den bayerischen Umweltminister Werner Schnappauf, der die Abschussgenehmigung erteilt hatte, und gegen die Jäger. Nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft soll in den kommenden beiden Wochen geklärt werden, ob ein Anfangsverdacht für ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren gegeben sei. Von CSU-Generalsekretär Markus Söder kam heftige Kritik an den Plänen, "Bruno" in einem Museum auszustellen. Laut einem Interview der Münchner "Abendzeitung" sagte Söder: "Was ich persönlich unsensibel und überflüssig finde, ist, den Bären jetzt auch noch auszustopfen und im Museum auszustellen." Gleichzeitig verteidigte der CSU-Generalsekretär die Entscheidung, den Bären zu töten. Es hätten zu Recht die Sicherheitsinteressen überwogen. Nach Angaben des bayerischen Umweltministeriums soll "Brunos" Fell bis Herbst ausgestopft werden. Welches Museum das Präparat erhalten soll, ist noch unklar. Haben wollen den wohl bekanntesten Bär im Alpenraum mehrere Institute. Tausende Tierfreunde trauern am virtuellen GrabIm Internet stieß "Brunos" Tod auf große Anteilnahme: Von einem "süßen Teddie" schrieb eine Nutzerin namens Ina, für die "Bruno" offenbar wie für viele andere ein "Raubtier der Herzen" war. Über die große Anteilnahme an der virtuellen Ruhestätte des Bären zeigte sich selbst der Sprecher der Bad Homburger Betreiberfirma Online-Grab überrascht. Marcel Möller sagte, mehr als 100 Leute hätten ihren Schmerz im Kondolenzbuch in Worte gefasst. Nur wenige Stunden nach "Brunos" Tod hatte Möller ein virtuelles Grab für ihn angelegt. Auf dem Bild eines grauen, mit Efeu umrankten Steins stehen die Daten von "Brunos" kurzem Leben: 10.03.2004 - 26.06.2006. Möller, der selbst im Tierschutzverein aktiv ist und erst vor ein paar Tagen den virtuellen Tierfriedhof eingerichtet hat, versteht das Grab als "Tribut an 'Bruno'": "Es hätte Möglichkeiten gegeben, ihn einzufangen." Möller fügte hinzu, er verstehe aber auch, "dass die Leute Angst um ihre Kinder oder vor einem Angriff auf Menschen haben". Zwei SchüsseLaut Obduktionsbefund der Universität München starb "Bruno" durch zwei Gewehrkugeln. Bisher war nur von einem Schuss die Rede gewesen. "Das Fell des Bären wies zwei Einschüsse auf", heißt es in dem Befund der Tiermediziner. Die beiden Projektile hätten zu Verletzungen in Lunge und Leber geführt und seien in der Unterhaut des Brustkorbes stecken geblieben. "Es kann davon ausgegangen werden, dass die inneren Verletzungen zu einem schnellen Tod des Bären geführt haben." Das Umweltministerium erklärte, der Abschuss des Bären sei "waidgerecht ausgeführt" worden. (AP, N24.de)
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