Was Wirecard in meinen Augen am dringendsten braucht ist eine glaubwürdige Kapitalmarktkommunikation. Wenn man den Tenor der Foren und Publikationen aufnimmt, dann ist das Fazit daraus, Kommunikation von Wirecard gleich Katastrophe. Wirecard kommt immer wieder in die Not sich rechtfertigen zu müssen und kommuniziert dann in meinen Augen schnell und unüberlegt. Braun hat vor über eine Jahr schon deutliche Verbesserungen und Maßnahmen zu Verbesserung Gouvernance und Compliance etc angekündigt. Er kündigt an, der Wirecardinteressierte sieht auch, das sich hinter den Kulissen was tut aber Wirecard trägt diese Information nicht nach außen. Es kommt Tweets, 500 neue Jobs geschaffen und und und aber zum Thema selbst nichts. Warum schnürt man kein Paket, Projekt Compliance 2020, nennt die erkannten Punkte und berichtet dann in gewissen Abständen über den Fortschritt dieser internen Projekte? Die Wirecard Kommunikation sieht so aus: Zu Beginn der KPMG Überprüfung, dass die Prüfer Zugang zu allen Systemen der Wirecard erhalten. Im Bericht wird gerügt, dass dem nicht so war. Wirecard liefert am 03.05.2020 diese Erklärung:
Zahlungsdaten müssen, sowohl bei Wirecard als auch bei unseren Partnern und Kunden, aufgrund regulatorischer und datenschutzrechtlicher Anforderungen, unter besonders hohen Sicherheitsstandards verschlüsselt gespeichert und verarbeitet werden. Bedingt durch diese regulatorischen Restriktionen besteht auf Daten, die in Partnersystemen vorgehalten werden, kein unmittelbarer Zugriff durch Wirecard. Wirecard hat daher auch nicht die Möglichkeit, Dritten Zugriff auf solche nicht direkt von Wirecard gehaltenen Daten zu garantieren.
Damit ist der Sachverhalt erklärt, dennoch ist die Erklärung Wirecards für mich unbefriedigend. Denn das erkennbare Schema ist immer gleich. Na klar sofort, alles. Und da? Naja, da nicht weil und dort auch nicht weil und überhaupt.
Das ist das was der Kapitalmarkt nicht mehr hören will. Schluss mit der Schönfärberei. |