Bin auch wieder mal im Lande und schau mal was sich da so tut.
Natürlich trumpfte mein Freund Explosive wieder mal ganz gross auf. Er hat ja bereits vor einigen Wochen klar gemacht, wo er seine Prioritäten sieht. Er möchte hier vermutlich lieber als eine Art moderner Robin Hood an gesehen werden, welcher anstelle von Pfeil und Bogen mit klugen Ratschlägen um sich schiesst. Immer schön aus der gesicherten Deckung, die eigentliche (Anwalt-) Arbeit und Kosten sollen schön die anderen auf sich nehmen. Schont die eigene Brieftasche und ist natürlich absolut unverbindlich. Es gibt natürlich Leute die so was als Scharfmacherei bezeichnen würden aber ich will ihm da nichts böses unterstellen, seine Absichten mögen ja durchaus ehrbar sein.
Wobei - wenn ich Deine Taktung im Bezug auf Deine vielen Aufrufe zur Klage so ansehe. Am Anfang waren es doch die Erfolgsaussichten "alle" Kohle zurück zu erhalten, da ja so tolle schon fast "präjudiz ähnliche" Urteile vorhanden seien. Dan waren es nur noch gute Aussichten einen "Teil" der Kohle zurück zu bekommen. Und jetzt sind wir schon bei den Aufrufen mit der Anmerkung "ihr wollt ja nicht die letzten sein", da ja ansonsten nichts mehr zu holen sein könnte. Unterlegt sind Deine Posts immer mit dem Aufruf sich bei den ja bereits bekannten Institutionen zu melden neustens noch mit der Behauptung, dass es immer mehr tun würden. Sorry, mein Freund, mal abgesehen von der Tatsache, dass diese Institutionen bis heute noch nichts auf die Reihe gekriegt haben - weil sie auch im Sommer immer noch nach Material für den Schneeball suchen - für mich sehen Deine Aufrufe eher nach Verzweiflung aus. Der Eine oder Andere der hierbei gewillt ist 1 und 1 zusammen zu zählen, könnte dabei eventuell auf den Verdacht kommen, dass in diesem Fall Robin Hoods Pfeile eine Fernsteuerung haben.
Nun wollen wir aber noch die Basis Deiner Aufrufe zu exklusiven Träumereien, einer Prüfung aus einem anderen Blickwinkel unterziehen. Gehen wir mal davon aus Du bekommst mit all Deinen Aussagen recht. Lopoca, sowie natürlich alle Anderen Glücksspielinstitutionen, würden rechtlich dazu verdonnert den Spielern ihre Einsätze vollumfänglich oder auch nur teilweise zurück zu zahlen. Dies würde heissen, dass alte "Deppenspiel" würde ja tatsächlich funktionieren. Nun werden natürlich nicht alle wissen, was ein "Deppenspiel" ist oder es wird halt von Region zu Region anders genannt. In meiner Jugend funktionierte dieses Spiel folgendermassen: Du gehst zu einer Person hin und spielst um einen x-beliebigen Einsatz. Dabei sagst du: "Komm wir werfen eine Münze. Bei Kopf gewinne ich bei Zahl verlierst Du." Das Ergebnis ist natürlich selbsterklärend. Wenn ich dies nun auf den vorliegen Fall projiziere, heiss dies, ich kann jederzeit in ein Casino gehen, nach Lust und Laune Zocken, gemäss Freund explosive - je mehr je besser. Gewinne ich, ziehe ich als glücklicher reicher Cowboy von dannen. Verliere ich, gehe ich zum Kassierer und ziehe - nein nicht etwa meine Kanone - sondern locker das explosive präjudiziale Gerichtsurteil, drohe anhand von dessen dem Kassierer mit einer Klage und erhalte deshalb sofort und ohne Umstände mein ganzes verzocktes Geld zurück. Nun eine absolute win win Situation für alle Spieler und natürlich das Todesurteil für Lopoca sowie natürlich auch für alle andern Glücksspielinstitutionen. Somit wären aber immerhin die Gückspielsucht Prävention vollumfänglich erfüllt. Die Folgen daraus wären natürlich, neben verlorenen Arbeitsplätzen, auch enorme Einnahmeverluste für den Staat der ja bis Dato tüchtig an den Einnahmen partizipiert hat. Der Schwarzmarkt seinerseits würde natürlich Freund Explosive ein (wenn auch heimliches) Denkmal setzen.
Ich denke es ist selbsterklärend, wie gross die Staatsinteressen für ein solches Szenario sind. Somit dürften sich die Beispielurteile, auch ohne juristische Detailkenntnisse, doch sehr stark auf speziell gelagerte Einzelfälle relativieren. Allem anderen werden die Staaten, früher oder Später, rein aus finanziellen Eigeninteresse den juristischen Riegel schieben. Denn niemand schlachtet die Kuh die er melken will.
Wer jetzt im Anbetracht dieser etwas anderen Sichtweise, immer noch der Meinung ist er müsse Zeit investieren und Geld für Anwälte aufwenden, der soll sich um Himmelwillen nicht aufhalten lassen. Sattel eure Pferde und begebt euch für Freund Explosive auf den "long way to Tipperary". Den er hat ja bekanntlich nichts zu verlieren ausser seinem "Robin Hood Status". Aber dann nicht jammern wenn es am Schluss heisst, ausser Spesen nix gewesen.
Zum Abschluss noch etwas zur Lage in der Schweiz. Hier wird immer nur darüber spekuliert, was die Schweiz, nach der Annahme des neuen Gesetzes, den Ausländischen Online Glücksspielanbieter alles verbieten kann. Dabei wird die Tatsache ausser Acht gellassen, dass die Schweiz nun Online Glücksspiele offiziell legalisiert hat. Wenn auch zu Bedingungen die ja bereits hinlänglich bekannt sind. Ob dann die Ausländischen Anbieter so schnell gesperrt werden ist noch nicht ganz raus. Der Erfolg der Casino Lobby hat natürlich auch andere Branchen auf den Geschmack gebracht. Denn wenn man Netzsperren für eine Gruppe einführt, so kann man das auch für andere tun. Im Sinne der Gleichberechtigung müsste man diesen Schritt dann konsequent gehen. Dies wiederum würde zu einer weiteren Abschottung der Schweiz führen. Wie gut sich dies dann auf die Handelsbeziehungen mit der restlichen Welt auswirken würde ist natürlich offen. Also dürfte es auch hier einmal mehr einfacher sein ein Gesetzt ein- als durchzuführen. Somit es bleibt weiterhin spannend.
So Long
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