"Zockeraktien" lassen sich nur schwer mit den Kursverläufen von "renomierten" oder namhaften Akitien vergleichen. Erstere sind in ihrem Handelsvolumen erheblich kleiner, werden überwiegend im Freiverkehr ohne strenge Regularien gehandelt, unterliegen viel mehr dem Risiko von Manipulationen, Gerüchten und Spekulationen. Ernsthafte Investoren und Fondsmanager meiden solche Werte aufgrund des hohen Risikos und der schweren Berechenbarkeit. Pennystocks haben daher auch sehr geringe Abhängigkeiten von der Realwirtschaft und anderen marktwirtschaftlichen harten Faktoren (Finanzkrise, Zinsniveaus, Verschuldung von Ländern, etc.). Ebenso sind auch die Chance-Risikoverhälnisse weitaus extremer ausgeprägt als bei den renomierten Aktien. Bei Thielert kommt noch der Umstand hinzu, dass hier nicht nur die Mutter-AG sondern auch deren Tochter-GmbH sich im Insolvenzstatus befinden. Dies bedeutet, für sich genommen, noch einmal eine erhebliche Steigerung des Risikos hinsichtlich eines Totalverlustes. Eine weitere Besonderheit ist hier die Tatsache, dass die Thielert AG keine operative Geschäftstätigkeit und keine Mitarbeiter, mit Ausnahme von Marcel Kleiss als Vorstand hat. Zitat aus der Thielert-HP / Thielert AG : "Über das Vermögen der Thielert AG ist mit Beschluss des Amtsgerichts Hamburg vom 01. Juli 2008 (Az. 67g IN 150/08) das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das Insolvenzgericht hat den Hamburger Rechtsanwalt Dr. Achim Ahrendt zum Insolvenzverwalter bestellt. Die Thielert AG hat ausschließlich Verwaltungsaufgaben im Thielert-Konzern übernommen, die nun entfallen sind, so dass der Geschäftsbetrieb eingestellt ist." Zitatende. Quelle: http://www.thielert.com/ Da die Werthaltigkeit der AG zum überwiegenden Teil von ihrer TAE-Tochter bestimmt wird, ruht das Insolvenzverfahren der AG, quasi solange, bis die TAE verkauft und damit deren Marktwert eindeutig ermittelt ist. Normalerweise stellen Firmeninsolvenzen für Investoren auch gute Chancen dar, günstig an lukrative und interessante Unternehmen zu kommen. Hier würde ein Käufer der AG allerdings, nach dem Verkauf der insolventen TAE-Tochter, Gefahr laufen, das einzig Werthaltige zu verlieren. Die Wahrscheinlichkeit aus dem Verkauf einen Nettoerlös für die AG zu erhalten, erscheint nach 3 Jahren erfolgloser Käufersuche eher gering. Sollte die Insolvenz der TAE aus eigener Kraft beendet werden, bevor ein Verkauf erfolgt, so werden die TAE-Gläubiger sich wohl an den AG-IV Dr.Achim Ahrendt wenden, und erneut einen Verkaufsauftrag erteilen, oder eine Zwangsversteigerung fordern. Egal wie es kommt, die Aktionäre werden, nach IV Dr. Bruno M. Küblers Aussage im Fliegermagazininterview " ..aufgrund der hohen Schulden, .. höchstwahrscheinlich nicht profitieren". |