Hallo Mitaktionäre, ich wundere mich schon etwas über Eure Geduld. Auf der HV wurden die Vorzugsaktionäre von Herrn Dr. Wiedking fast vorgeführt.
Vorab: Das Einkommen des Vorstandes kritisiere ich generell nicht, wenngleich ich die penetrante Weigerung, dieses den Anteilseignern aufgeschlüsselt darzulegen schon als Affront empfinde. Hier wedelt der Schwanz mit dem Hund. Der Vorstand ist schließlich angestellt; die Eigentümer sind die Aktionäre!
Soweit bekannt trug oder trägt Dr. Wiedeking tatsächlich ein wirtschaftliches Risiko und erhält dafür einen schönen Gewinnanteil. Soweit so gut! Wir Aktionäre tragen aber genauso ein wirtschaftliches Risiko bis hin zum Totalverlust der Anlage und sind dafür nach dem Aktiengesetz angemessen am Gewinn zu beteiligen.
Etwas mehr Aktienkultur und Berücksichtigung der Aktionärsinteressen stünde PORSCHE schon gut zu Gesicht.
Hier werden die Eigentümer zu passiven Beobachtern gemacht, die mit ein paar Brosamen abgespeist werden. Die PORSCHE Vorzugsaktie ist die billigste Finanzierungsquelle für das Unternehmen und die Aktionäre sind völlig machtlos. Dazu sollten wir wenigstens nicht auch noch klatschen! Vorsorge und Rückstellungen für die Zukunft beführworte ich auch; aber die Eigentümer so frech auszubremsen spricht von mangelndem Respekt gegenüber den Aktionären. Wenn der Gewinn je Aktie bei ca. 35€ liegt ist es schlicht eine Frechheit, die Eigentümer (Aktionäre) mit 2,70€ abzuspeisen und dann noch hochnässig (Dr. Wiedeking) zu postulieren, dass der niedrige Aktionkurs ihn eh nicht interessiert, Aufsichtrat und Vorstand ihre Vergütungen nach Gutsherrenart selbst bestimmen und natürlich auch nicht den Eigentümern offenlegen und im übrigen völlig intransparente Geschäfte tätigen (Finanzgeschäfte) die mit dem eigentlichen Geschäftszweck "tolle Autos zu bauen" aber auch gar nichts zu tun haben. Da über die Finanzgeschäfte ebenfalls keinerlei nachprüfbare Auskünfte erteilt werden, kann der Eigentümer auch Chancen / Risiken nicht beurteilen. Im Moment werden die Banken verdammt, dass Sie hohe Profite erzielt haben und dabei übersehen haben, das große Chancen halt immer auch mit großen Risiken einhergehen. Wer sagt uns Eigentümern eigentlich, dass dies im Falle PORSCHE Finanzgeschäfte nicht auch droht? Oder hat Herr Härter das Ei des Kolumbus gefunden, eherne Regeln ausser Kraft gesetzt und hohe Chancen ohne Risiko realisiert? Kaum zu glauben. Ein anderer Unternehmer hat mit diesen Irrtum bitter bereuen müssen.
Blendet man die Finanzgeschäfte aus, steht es jämmerlich um PORSCHE. Sicher nicht aus eigenem Verschulden aber danach frägt später niemand mehr, sind die Erfolge auf dem ureigenen Geschäftsbereich ausgeblieben; im Gegenteil der Absatzeinbruch hat historische Dimensionen (-27%) und eine Besserung ist nicht in Sicht. Soweit die Bemühungen des Vorstandes um Arbeitsplätze. Ich höre von 19 Tagen Produktionseinstellung und befürchte Schlimmeres, trotz neuer Modelle, die alle in Segementen angesiedelt sind, die zur Zeit wenig gefragt sind. Da auch VW (wenn auch etwas moderater) von der Krise im Automobilbau betroffen ist, ist die Tendenz nach unten bedrohlich. Sollte dann noch Abschreibungsbedarf auf die VW Beteiligung dazukommen, ists bald aus mit den goldenen Zuffenhausener Zeiten.
PS: Wer seine PORSCHE Aktie vor einem Jahr gekauft hat Stand heute ca. 50% Verlust zu beklagen, obwohl er Miteigentümer der profitabelsten Firma (Umsatzrendite) der Welt ist. |