(Paar wenige Zitate aus einem Interview von Marc Felix Serrao, München 27.2.2018)
Wie geht es Europas Juden, Herr Wolffsohn?
Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts, auch wenn die irreführenden Statistiken etwas anderes sagen.
Heute kommen vermehrt Araber. Und von denen bringen viele eine militant antizionistische Ideologie mit. Weil wir Diaspora-Juden uns mit Israel identifizieren, freilich nicht immer mit dessen Regierung, richtet sich die Aggression auch gegen uns.
Wenn heute von Judenhass die Rede ist, dann geht es fast immer um rechte Antisemiten. Die gibt es natürlich. Mit einem Unterschied: Der alte Jean-Marie Le Pen, so grässlich er war und ist, hat keine Gewalt an Juden verübt und sie auch nicht gefordert. Gleiches gilt in Deutschland für AfD und Pegida. Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts, auch wenn die irreführenden Statistiken etwas anderes sagen.
Die deutsche Kriminalstatistik hat vergangenes Jahr knapp 1500 antisemitische Straftaten erfasst. 90 Prozent sollen Rechtsradikale verübt haben. Dieses Bild ist völlig verzerrt. Viele Vorfälle landen unter dem Stichwort «Israel-Palästina-Konflikt» in einer anderen Statistik, der für politisch motivierte Kriminalität. Freundlich formuliert, könnte man von Verschleierung sprechen.
Und unfreundlich?
Es ist eine Lüge. Wenn ich mich in meinem jüdischen Bekanntenkreis umhöre, dann sagen alle das Gleiche: Gewalt gegen Juden geht ausschliesslich von Muslimen aus.
Quelle:
Der Historiker Michael Wolffsohn sagt, er kenne viele Juden, die auswandern wollen oder mit dem Gedanken spielen. Ein Gespräch mit einem, der sich selbst als deutsch-jüdischen Patrioten bezeichnet. ----------- Napoleon Bonaparte über die Deutschen (frag' bei google) |