Die Geschäftsentwicklung des Konzerns verlief in den Quartalen 1-2/2021 sehr zufriedenstellend. Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich weiter deutlich verbessert, vor allem die Preise für europäische CO2-Zertifikate, die für den Umstieg von CO2 intensiver Kohleverstromung zu CO2 ärmerer Gasverstromung entscheidend sind, und die Preise für Primärenergieträger, die den Großhandelspreis für Strom in Europa bestimmen, erhöhten sich im Berichtszeitraum deutlich. Die nachhaltige Positionierung des Konzerns über alle Segmente hinweg fügt sich nahtlos in die zunehmend ambitionierten Dekarbonisierungsziele des Energiesektors innerhalb der EU und Österreichs ein.
Diese positiven Entwicklungen im energiewirtschaftlichen Umfeld kommen dem Geschäftsmodell von VERBUND sehr entgegen. VERBUND ist in diesem Umfeld als Wasserkrafterzeuger mit einem steigenden Anteil an neuen Erneuerbaren bestens positioniert. So sieht unsere Strategie vor, dass 20 % bis 25 % der VERBUND-Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 - zusätzlich zur Wasserkraft - aus neuen erneuerbaren Energiequellen in Europa stammen sollen. Das Erneuerbaren Ausbaugesetz, welches Anfang Juli 2021 im österreichischen Parlament verabschiedet wurde, sieht eine weitgehende Dekarbonisierung sowie Klimaneutralität bis 2040 vor und setzt damit die Rahmenbedingungen, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Neben den Aktivitäten im Bereich Strom- und Gasnetz, welche ebenfalls massiv ausgebaut werden müssen, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sowie im Stromhandel und –vertrieb wird VERBUND neue Anwendungsfelder besetzen, die maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende in den kommenden Jahren beitragen. Das betrifft zum Beispiel die Entwicklung eines grünen Wasserstoffsystems, die Forcierung der Elektromobilität und die Entwicklung von Speichersystemen. Damit leistet VERBUND einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der österreichischen Klimastrategie.
Das VERBUND-Ergebnis entwickelte sich in den Quartalen 1–2/2021 sehr erfreulich. Das EBITDA konnte um 2,5 % auf 654,9 Mio. € gesteigert werden, das Konzernergebnis um 4,5 % auf 324,5 Mio. €. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um 4,7 % auf 315,2 Mio. €. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,96 um 4 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt und um 1 Prozentpunkt über dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke sank in den Quartalen 1–2/2021 bedingt durch einen geringeren natürlichen Zulauf und einen geringeren Wälzbetrieb deutlich um 16,0 %. Die Erzeugung aus Wasserkraft reduzierte sich somit im Vergleich zur Vorjahresberichtsperiode um 430 GWh. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten hingegen die deutlich gestiegenen Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Terminmarktpreise waren im relevanten Betrachtungszeitraum hingegen rückläufig. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte somit um 2,2 €/MWh auf 46,6 €/MWh gesteigert werden. Ein positiver Ergebnisbeitrag resultierte darüber hinaus aus der erstmaligen Vollkonsolidierung der Gas Connect Austria GmbH.
Der Kurs der VERBUND-Aktie erreichte mit 77,7 € per 30. Juni 2021 ein Plus von 11,2 %. Der Wert von VERBUND, gemessen an der Marktkapitalisierung, betrug damit am Ende des Quartals 2/2021 27,0 Mrd. €. Damit ist der Konzern mit Abstand die Nummer 1 im ATX und einer der größten Versorger in Europa. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass der Kapitalmarkt die Strategie und die Positionierung des Konzerns positiv beurteilt.
Ergebnisausblick für 2021 angepasst
Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft für die Quartale 3-4/2021 sowie der Chancen- und Risikolage wird für das Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA zwischen rund 1.310 und 1.410 Mio. € und ein Konzernergebnis zwischen rund 590 und 660 Mio. € erwartet. Die geplante Ausschüttungsquote für 2021 liegt zwischen 45 und 55 % des um Einmaleffekte bereinigten Konzernergebnisses in Höhe von zwischen rund 580 Mio. € und 650 Mio. €.
Corporate News: VERBUND Ergebnis Q1-2/2021: Positive Ergebnisentwicklung aufgrund gestiegener Absatzpreise und Erstkonsolidierung der GCA |