Laut folgendem Artikel könnten bald graue Wolken über Easybell aufziehen (http://www.heise.de/newsticker/meldung/...-Datendrosseln-3029496.html):
Der DSL-Provider Easybell fürchtet steigende Kosten und sinkende Leistungen, falls die Telekom mit ihren Preisvorstellungen für die Versorgung im Nahbereich von Hauptvermittlungsstellen durchkommt. Falls die Telekom die Genehmigung erhält, in Nahbereichen von Vermittlungsstellen exklusiv VDSL schalten zu dürfen, gerät das Geschäftsmodell des Providers Easybell in Gefahr, denn dann müsste der Provider künftig Telekom-Preise bezahlen. In einer Pressemitteilung rechnet Easybell durch, was das für die Kunden bedeuten würde.
Easybell ist ein No-Frills-Provider, der bundesweit ADSL- und VDSL-Anschlüsse vertreibt. Dabei mietet er von der Telekom nur die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) an. Die DSL-Anschlüsse, die Easybell vertreibt, stellen Telefónica und QSC bereit. Das VDSL-Angebot von Easybell basiert fast ausschließlich auf Anschlüssen von Telefónica. Telekom zwingt zur Drossel?Falls die Telekom die exklusive Versorgung übernimmt, müsste Easybell die Vorleistung künftig stattdessen von der Telekom beziehen. Für Easybell würde das nach den derzeitigen Preisvorstellungen der Telekom eine Kostensteigerung von rund 50 Prozent bedeuten. Den deutlichen Kostensteigerungen, sagt Pressesprecher Steffen Hensche, stünden jedoch keine Mehrleistungen gegenüber. Hinzu kommt, dass die Telekom bei einem Anschluss mit 50 MBit/s nur 88 Gigabyte Inklusivtraffic vorsieht. Jedes weitere Gigabyte treibt die Kosten nach oben. "Unsere VDSL-Kunden verbrauchen durchschnittlich ungefähr 150 Gigabyte im Monat mit stark steigender Tendenz", berichtet Geschäftsführer Dr. Andreas Bahr. Mit einem zu niedrig angesetzten Volumen pro Anschluss zwinge die Telekom die Mitbewerber, eine Datendrossel einzuführen. "Anschließend ist für die Telekom der Weg frei, das eigene Drosselprojekt wieder anzugehen", spekuliert Bahr. Netzneutralität unterlaufen?Bei der Abrechnung des zusätzlichen Datenverkehrs unterscheidet die Telekom bereits zwischen Realtime- und nicht prorisierten Diensten und verlangt für die höher priorisierten Varianten einen Aufschlag von 100 Prozent. Easybell kritisiert das als praktische Abschaffung der Netzneutralität. Die Priorisierung werde nicht nur den Diensteanbietern, sondern auch den Kunden in Rechnung gestellt.
In den Kommentaren heißt es weiter:
Easybells Vorleister bereiten doch sowieso ihren Marktausstieg vor
Easybell kauft überwiegend bei Telefonica ein.
Das ist, bis vor kurzem unter dem Namen Mediaways, der zweitgrößte DSL-Provider in Deutschland. Die stellen die Anschlüsse für O2/Alice, 1&1 (überwiegend) und ein paar kleine Buden wie Easybell zur Verfügung. Die sind allerdings im Niedergang. ADSL2+ wird nicht mehr auf Annex-J ausgebaut, V-DSL gibt es nur (zum Teil) im Nahbereich der Vermittlungsstellen, Outdoor-DSLam werden nicht gebaut. Die beiden wichtigsten Kunden, O2 und 1&1, haben bereits Verträge mit der Telekom, dass sie alle V-DSL-Anschlüsse zukünftig bei der Telekom einkaufen. Zu Konditionen, die kleine Buden wie Easybell nicht kriegen. D.h. O2 kauft dann nicht mehr im eigenen Hause (Telefonica) ein. Damit ist klar, dass Telefonica über kurz oder lang keine DSLam mehr betreiben wird und damit sieht es düster für Easybell aus. Ein ganz bißchen kauft Easybell auch bei QSC ein, die haben aber auch kein gesteigertes Interesse mehr an Privatkunden und sind nur noch dort präsent, wo sie Geschäftskunden anbinden können. Der drittgrößte DSL-Anbieter in Deutschland, Vodafone, ist übrigens auch stark auf dem Rückzug: Man versucht Neu- und Bestandskunden soweit wie möglich ins Kabelnetz zu drängen. Wenn Kabel nicht verfügbar ist, hat Vodafone auch gemietete V-DSL-Anschlüsse von der Telekom im Angebot. In absehbarer Zeit wird es also als bundesweiten DSL-Anbieter nur noch die Telekom geben. Telekom-Anschlüsse gibt es dann auch noch im Angebot bei drei großen Resellern: 1&1, O2 und Vodafone. Neueinsteiger kann es kaum geben, denn die genannten drei haben Sonderkonditionen, die es nur gibt, wenn eine ganz erhebliche Anzahl Anschlüsse abgenommen werden. Das kriegt kein kleines Unternehmen hin. Der Drops ist gelutscht, da wird sich auch absehbar nichts dran ändern.
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