Also manche Ereignisse können oft ganz schön den Boden verlieren. Wenn ich heute in den Medien schon von einem Vergleich der Commerzbank mit RWE lesen konnte, wurde mir klar, dass hier eine Angstmache herrscht, die zunehmend zur Blödheit entartet! Wer ein bisschen in der Geschichte der Banken nachliest kann feststellen, dass es im Jahre 1970 in Irland einen Bankenstreik gab. Man muss sich vorstellen in der Volkswirtschaft Irland gab es über ein halbes Jahr kein Bankensystem. Erst Anfang des Jahres 1971 begann das System wieder in die Gänge zu kommen. Unterm Strich: Es gab praktisch keinen Schaden. Die Geschäftsleute nutzten ihr Vertrauen und es funktionierte. So, und wie sieht das bei RWE aus. Sollte ein Energieerzeuger wie RWE der über 200 TWh Strom produziert (dass ist in etwa ein Drittel des Strombedarfs Deutschland) ein halbes Jahr die Produktion einstellen (z. Bsp. im Insolvenzfall), da würde kein Vertrauen die Räder der Wirtschaft nur ein bisschen in Bewegung setzen. Natürlich lässt sich heute Strom aus Wind und Sonne produzieren. Aber für die Sicherheit des Strombedarfs sorgen nach wie vor die großen Erzeuger. Denn würde nur an einem Tag kein Wind gehen und der Himmel von Wolken verhangen sein, bliebe es ordentlich finster. Aber für solche Fälle müsste der gesamte Energiebedarf trotzdem zur Verfügung stehen. Die auch oft zitierte EEX in Leibzig sei Schuld für den Strompreisverfall. Da sollte man doch anfügen, dass der zugekaufte Strom von der Börse nur in etwa 13 % des Strombedarfs ausmacht. Die meisten Kontrakte für den Stromkauf werden zwischen Wirtschaft und Erzeuger ja direkt geschlossen. Und die Wirtschaft benötigt immerhin in etwa fast die Hälfte des Gesamtstroms! Ein Energiekonzern in dieser Größe muss auch gezwungener Maßen mit der Politik zusammenarbeiten. Die Energiewende ist eine wesentliche Umstrukturierung und benötigt dafür eine ganze Menge an Zeit und noch mehr Geld. An RWE lässt sich auch jede Menge Kritik üben, am allermeisten finde ich die völlig schwache Öffentlichkeitsarbeit. Kernkraftwerke lassen sich eben nicht ausschalten, wie eine Taschenlampe. Hier trägt der Staat eine wesentlich verantwortliche Rolle. Wenn eine Frau Merkel sagt heute abschalten, morgen einschalten und zuletzt dann doch alle KKW abschalten, ist das für ein Geschäftsmodell eines Energieerzeugers eine reine Geisterbahnfahrt. Die Folge sehen wir heute an der Börse. Ich würde das Börsen-Vandalismus nennen. |