Lasst euch nicht von einem "Redbulli" oder sonstigen geistigen, subversiven Geschöpfen entmutigen. Auch Charttechnik hat im Moment keine Aussagekraft (der Aktionär). Nichts, außer einen positiven Ausgang der Rechtsstreitigkeiten, wird den Kurs nach oben treiben. Wer meint, besser auf BASF zu setzen, achte auf den letzten Satz, der mich wiederum sehr positiv stimmt. Hier eine etwas ältere Analyse im SH-Ticker.
BAYER: STABILITÄT TROTZ RECHTLICHER RISIKEN
Also ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie Werner Baumann ds schafft: Da wird Bayer in den USA mit einer gigantischen Klagewelle überzogen und dennoch schafft er es, die Dividende zu erhöhen, ohne meine verschärften Kriterien zu reißen. Respekt. Ich war davon ausgegangen, dass Bayer kontinuierlich unter Beschuss bleibt, weil der intensive Einsatz des Düngemittels Glyphosat weltweit Umweltorganisationen ein Dorn im Auge ist. Medial haben die Umweltorganisationen gewonnen, die Bayer-Aktie kann sich nicht erholen von den fortwährenden Tiefschlägen.
Doch in der Bilanz hinterlässt die Sache wenig Spuren. Seit einigen Monaten schwebt die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung in der Luft. Analysten rechnen mit Kosten von über 10 Mrd. Euro, die Bayer stemmen müsste, um das Thema vom Tisch zu bekommen. 10 mrd. Euro würde die Bilanz von Bayer zu stark belasten: Die Verschuldung wäre dann etwa so hoch wie ein Jahresumsatz. Kapital könnte sich Bayer durch den Verkauf von Unternehmensteilen beschaffen, oder aber durch eine Kapitalerhöhung. Beides wäre nachteilig für uns als Dividendenaktionäre: eine Kapitalerhöhung führt zu mehr Aktionären, mit denen der Gewinn, und somit auch die Dividende geteilt werden müsste. Der Verkauf von profitablen Unternehmensteilen würde zu weniger Gewinn in der Zukunft führen.
Spannend also, aber an der Börse bekommen wir leider nichts geschenkt. Irgendwann in den kommenden Monaten wird es meiner Einschätzung nach eine Lösung geben. Wer bis zur Lösung warten läuft Gefahr, dass die Aktie bis dahin bereits gestiegen ist. Wer zu früh einsteigt läuft Gefahr, dass ihm die Lösung nicht gefällt.
Anders als bei BASF ist das Problem von Bayer nicht nachhaltig, sondern einmalig. Daher würde ich bei Gelegenheit BASF in Bayer tauschen. |