Wir sollten durchaus unterstellen, dass niemand etwas aus Anständigkeit sondern immer nur aus Eigeninteresse macht. Die Welt ist kein Ponyhof und die Finanzwelt erstrecht nicht.
Insofern ist zu vermuten, dass gezielte Informationen von Shortsellern und den damit zusammenhängenden Journalisten sowie den daraus folgende Ermittlungen, die wiederum öffentlich werden, das Ansehen des Konzern und damit den Kurssturz beeinflussen sollen.
So bescheuert und blind wie die Bafin hier immer wieder dargestellt wird, kann die eigentlich garnicht sein. Falls wirklich, sollte man Deutschland wegen Unfähigkeit gleich unter die Zwangsverwaltung der Amerikaner stellen (falls das nicht schon der Fall ist?). Wahrscheinlicher ist es, dass denen die Hände gebunden sind.
Dieses schwarze Peter-Spiel Jaffe - EY - KPMG (angeblich alles geheim, keiner darf etwas sagen und jeder poplige Journalist kennt die "geheimen Passagen des KPMG-Berichts?) ist doch auch unlogisch und nur Verarsche.
Letztendlich lässt es durchaus den Schluss zu, dass Wirecard an Dingen und für Auftraggeber gearbeitet hat, die höchste Geheimhaltung erfordern. Das könnte erklären, dass neben dem Wirecard-Vorstand (alte Geheimniskrämer, verschworene Gemeinschaft) auch die Behörden (Bafin) und die Wirtschaftsprüfer entsprechende Geheimhaltungserklärungen abgegeben mussten und bisher noch nicht davon entbunden sind. In diesem Zusammenhang mussten wohl die Bilanzen für die Öffentlichkeit umgeschrieben und von den Behörden und WP so abgenickt werden.
Das würde erklären, dass alle jetzt, auch vor dem U-Ausschuss darauf verweisen, dass nur der BGH oder die entsprechenden die Geheimhaltungsregeln bestimmenden Protagonisten von derselben befreien können.
Es gibt meines Erachtens starke Interessen in diesem Spiel mit den vielen Teilnehmern und Opfern.
Dieser Knoten wird nicht durch Journalisten oder den U-Ausschuss und auch nicht durch Anwälte oder den IV gelöst. Das geht nur durch die Organe, die die Macht haben Dritte zur Geheimhaltung zu verpflichten. Wenn deren große Interessen die Entbindung von der Geheimhaltung nicht vorsehen, dann geht das Drama eben weiter. Die Journalisten verdienen sich eine goldene Nase mit ihren Räuberpistolen, die Politiker profilieren sich in Angelegenheiten von denen sie nichts verstehen oder falls sie eingeweiht sind, nichts verstehen wollen. Die Anwälte verdienen sich `ne goldene Nase durch Streit und hilflose Anleger. Und wir spekulieren weiter bezüglich der Hintergründe, entdecken nebenbei wie schlecht die Welt im Allgemeinen und manche Menschen im Besonderen sind. Und solange es hier nicht weiter geht, legen wir unser Geld eben bei der Konkurrenz an, vorzugsweise nicht in Deutschland. |