... KBV von unter 0,25 nicht angemessen erscheint, aber der Markt preist hier auf Basis der stetig sinkenden Erträge und Gewinne eben auch die (erwartete) Zukunft im Falle eines Worst-Case-Szenarios ein. Ich dachte auch, dass das eigentlich nicht möglich ist, aber im Falle von Yahoo! (Yahoo Inc.) z. B. konnte man über Jahre dabei zuschauen, wie das Festhalten an einem nachweislich unfähigem Management (Marissa Mayer & Co.) am Ende dazu geführt hat, dass der aufgerufene Marktpreis dann auch schließlich "realisiert" wurde. Da wechselten Vermögensgegenstände, die in der Bilanz über $20 Mrd. ausmachten und für die noch weitaus mehr Geld ausgegeben wurde, für nur noch $4,6 Mrd. den Besitzer (Verizon) und man musste anschließend sogar noch ein paar 100 Mio. Dollar nachschießen, weil durch einen Datenskandal Strafzahlungen in entsprechender Höhe zu entrichten waren. Mag sein, dass auch der Börsenkurs selbst Yahoo! zur Selbstaufgabe geritten hat, aber das Management hat bei dieser Sache am Ende ordentlich (mit) abgesahnt und durch massive Fehlentscheidungen am Band dafür gesorgt, dass der Markt am Ende tatsächlich recht behalten sollte. Die Parallelen zur jüngsten Entwicklung der Deutschen Bank sind schon erstaunlich ... @Robert: Wie kommst Du darauf, dass bisher noch nie ein Quartal operativ im Minus abgeschlossen wurde? Das Q4-Quartal endete in den letzten Jahren eigentlich immer (deutlich) im Minus! Das Blöde ist nur, dass dieses Quartal bis vor einem Jahr auch alle Bonuszahlungen beinhaltete und diesmal "nur" einen anteiligen Wert (ca. 25% der Boni), weshalb zurecht beführchtet werden muss, dass demnächst auch die Quartale Q1 bis Q3 Verluste generieren könnten. So weit ist das gar nicht hergeholt, wenn man sich das Q3-Ergebnis anschaut, insbesondere auch im Verhältnis zum Vorjahr: Da sanken die Erträge um 8,87%, während die Kosten gerade einmal -1,45% schafften. Rechne diese Werte (trotz angeblichen Wegfalls der Restrukturierungskosten in 2019) einfach einmal hoch! Genau das ist (neben den ganzen Skandalen) der Grund, weshalb der Markt keinerlei Vertrauen in die zukünftige strategische Ausrichtung der Bank hat. Es gibt bis heute keinen Nachweis, dass eine - wie auch immer geartete und nach wie vor unbekannte - Strategie der Bank die zu beobachtende Ertrags- und Gewinnerosion aufhalten könnte. Sie warten in den Vorstandsbüros auf irgendeine ominöse Hilfe von außen, aber stattdessen drücken sich die Staatsanwälte gegenseitig die Türklinke in die Hand und sorgen für noch mehr Unmut unter den Anlegern.
Der Aktienkurs ist absolut angemessen und könnte sogar noch ein Stückweit weiter fallen, und es wird - wenn überhaupt - auch eine ganze Zeitlang dauern, bis der Kurs wieder adäquat bewertet wird nach dem, was Vorstand und Aufsichtsrat (sich) in diesem Jahr "geleistet" haben ... |