ernsthaft zu streiten. Jeder tradet Charts mit Sentiment-, Handels- und Makroeinschätzungen in völlig verschiedenen Märkten, Instrumenten, Zeitfenstern. Bekanntlich kommen dabei aktuell jeweils völlig entgegengesetzte Positionen heraus.
Man kann seine eigenen Tendenzen nur veröffentlichen und versuchen, sie wenigstens in einigen Punkten zu begründen. Ob sie für andere etwas wert sind, entscheidet sich erst mit der Zeit und mit der Genauigkeit, mit denen man die Positionen und die Auffassungen anderer verfolgt und ggf. diskutiert. Es hat nie Sinn, in einem Forum seine Meinung zum Markt gegen andere argumentativ oder gar rhetorisch durchzusetzen, andere mundtot zu machen. Im Markt gewichten sich Argumente meist in ganz anderer Weise als in Diskursen. Man kann nur (Zwischen-) Resultate seiner eigenen Abwägungen und Haltungen, seine Gegenpositionen darstellen, wie sie vor dem Hintergrund des eigenen Weltwissens plausibel wirken.
Man kann dabei Aspekte seines Weltwissens und Lebens zeigen, auch seiner politischen oder sozialen, kulturellen oder fachlichen Verortung, womit man sich natürlich Gegenkräften aussetzt, sich in seiner Identität verletzlich macht und zur Verteidigung zwingt. Keinen Sinn macht es aber, die Überlegenheit des eigenen Wissens, Könnens, der eigenen Person und Weltanschauung mit aller Gewalt zu beweisen, oder durch die Verknüpfung mit Handelspositionen als Weltanschauungs-Bulle, -Bär, -AZ sogar objektiv beweisen zu wollen. Eine solche Art der universellen Rechthaberei ist lächerlich. Sie wird auch nicht besser, wenn Gegenpositionen vom gleichen Kaliber auftreten.
In einem Forum zählen nur Beiträge. Die sind anderen etwas wert, oder eben nicht. Das merkt man schon daran, ob einem selbst die Beiträge der anderen etwas bringen. |