Nach meinem 4wöchigen Aufenthalt in den USA (1 Woche geschäftlich in Denver - 3 Wochen Urlaub/relaxen in Phoenix, dazu noch ein Trip zum Cran Canyon, Monument Valley) und danach ist meine Mutter schwer erkrankt. Jetzt bin ich wieder da.
Konnte und wollte mich nicht mit Aktien in den letzten 7 Wochen beschäftigen, aber als ich heute mir mein Depot angeschaut habe war ich verblüfft. So ist Nordex richtig super gestiegen in diesem Zeitraum (20%) und auch meine anderen Aktien wie GFT (10%), Hypoport (22%) und Vestas (5%). Dafür wurden aber meine zwei Solaraktien ausgestoppt (Jinko bei 27,85 $/Trina bei 11,28 $). Jinko mit einem Gewinn von 55% und Trina mit einem kleinen Verlust von 2%.
Jetzt kümmere ich mich wieder um meine Aktien und dem Börsengeschehen und schwupps glaubt der Finanzmarkt, dass jetzt ein Währungskrieg entbrennen wird nach dem China den Yuan abgewertet hat. Irgendwas ist an der Börse also immer los.
Wenn man so 7 Wochen Pause macht mit dem Beobachten von Kursen und dem Börsengeschehen, dann komme ich beim Betrachten meines Depots zur Erkenntnis, dass man zwar immer mal zwsichen drin mal traden kann (wenn man dafür überhaupt Zeit hat), aber wenn man die richtigen Aktien erwischt hat, dann ist man mit einer Longpositionierung meines Erachtens immer besser dran, denn bei Long geht man natürlich deutlich höher rein wie mit einer Traderposi.
Ich bin ja zu Nordex schon seit 2 Jahren sehr positiv gestimmt, aber die richtig tolle Kursperformance der letzten 7 Wochen überrascht mich dann doch. Wobei aber die Q2-Zahlen richtig gut waren, überraschend sehr gut. Q2-Umsatz mit 604 Mio, war extra klasse, die Bruttomarge hat sich wieder erholt auf realtiv gute 22,8% (Q1: 21,5%) und damit gab es dann zu diesem Zeitpunkt ein überaschende Q2-EBIT Marge mit 6,1 %. Wobei aber natürlich hier auch die hohen Umsatzskaleneffekten mitgeholfen haben. Jedoch gehe ich mal davon aus, dass diese 6,1 % nicht das letzte Wort in diesem Jahr waren. Die Rostocker Rotorblattproduktion ist ja auch noch nicht in Q2 auf Volllast gefahren wegen den Umbauten. Sehr wichtig für die EBIT-Marge in Q3 und Q4 werden die deutschen Projekten sein, denn im 2. Halbjahr werden wohl so rd. 40 % des Umsatz aus Deutschland kommen (140 MW in 1. Hj. und 370 bis 400 MW im 2. Hj. nach meinen Schätzungen). Vorallem wie die Kosten des N117-Rotorblatts runter gekommen sind und dass die Kosten für die Hypridtürme mit dem 2. Lieferanten gesenkt werden konnten. Dass der Auftragseingang sehr gut ausfallen wird war ja durch die Auftragsmeldungen klar. Dass aber in Q2 ein Auftragseingang von 711 Mio raus gekommen ist war dann schon super klasse und besser könnte die Auftragslage gar nicht sein. Damit gab es ein erstklassiges Book to Bill Ratio im 1. Halbjahr von 1,34 (1. Hj. 2014: 1,17). Ohne Frage damit ist die Auftragslage super mit einem Auftragsbestand von 1,77 Mrd und einem bedingten Auftragsbestand von 664 Mio. Dazu kommen dann noch rd. 700 Mio Serviceauftragsbestand. Bilanziell sieht es natürlich weiter gut aus mit einer Eigenkapitalquote von 31 %, einer Liquidität von 433 Mio und einem Nettocsah von 282 Mio (3,49 € je Aktie).
Alles im allem hat Nordex wieder mal alle Analystenschätzungen deutlich geschlagen und damit sieht es bewertungstechnisch trotz der super Kursperformance der letzten Wochen gar nicht schlecht aus. Die Umsatzschätzungen für dieses Jahr wie auch für 2016 wurden nach den Q2-Zahlen deutlich nach oben angehoben um 100 Mio auf 2,14 Mrd bzw. um 130 Mio. bzw auf 2,31 Mrd. Angesichts der super Umsatzzahlen wie auch des Auftargseinganges/Auftragsbestand auch logisch. Damit reden wir bei Nordex lediglich von einem 2015er KUV von 1 und einem 2016 er KUV von 0,93. Da ist dann schon noch Luft nach oben bewertungstechnisch gesehen. Die Gewinnprognosen wurden auch nach oben angehoben, so beträgt jetzt das 2015er EPS 0,90 € und das 2016er EPS 1,15. Wobei die höchste Gewinnschätzung für 2015 bei 0,99 liegt und für 2016 bei 1,42. In diesem Jahr dürfte Nordex die 1 €-Schallmauer beim Gewinn je Aktie wohl nicht mehr erreichen können, denn dafür war Q1 mit der EBIT-Marge von 5 % einfach zu schwach. Aber im kommenden Jahr sollten eigentlich ohne große Probleme zwischen 1,15 bis 1,35 herausschauen können, denn zum einen kann man wohl davon ausgehen dass Nordex ihre EBIT-Marge auf 7 % hiefen kann (Analystenerwartungen liegen im Schnitt bei 6,8 %) und durch die tolle Auftragslage sollte der Umsatz gg. diesem Jahr um 5 bis 7 % gesteigert werden können. Dazu wird Nordex ab April 2016 die teure 150 Mio. schwere Unternehmensanleihe deutlich billiger refinanzieren können. Hier dürfte ein zusätzlicher Gewinn je Aktie von 0,05 bis 0,08 € herausspringen.
Auf den ersten Blick sieht das 2016er KGV mit 23,1 nicht allzu billig aus. Auch nicht wenn man das cashbereinigte KGV sich anschaut, das bei 19,4 liegt (Nettocash in 2016 von Analysten erwartet bei 336 Mio. bzw. 4,15 je Aktie). Da aber Nordex in den letzten 26 Monaten gezeigt hat , dass man die Analystenschätzungen immer übertrifft halte ich durchaus einen höheren Gewinn je Aktie wie derzeit erwartet wird für sehr realistisch. Zumal ja die Auftragslage gar nicht besser sein könnte wie eigentlich die ganze Windbranche exzellent aktuell aussieht. Sollte dann noch eine EBIT-Marge von > 7 % herausspringen, dann sind die aktuellen 1,15 ohnehin Makulatur. Und nicht vergessen: Mit der nagelneuen N131 hat Nordex meines Erachtens noch ein Trumpf Ass in der Tasche. Schau ich mir bewertungstechnisch das Mittel zwischen den Durchsschnittsgewinnschätzungen und die höchste Gewinnschätzung für 2016 an, dann komme ich auf einen Gewinn je Aktie von 1,29 €. Das würde z.B bei einem Umsatz von 2,32 Mrd. und einer EBIT-Marge von 7,3 % erzielt werden können. Einem Gewinn je Aktie von 1,29 würde ein 2016er KGV 20,5 bedeuten ubnd cashbreinigt von 17,3 und das ist angeschts der sehr guten Bilanz und der guten Prognostizierbarkeit auf Sicht von 12/15 Monaten für ein Unternehmen wie Nordex meines Erachtens alles andere als teuer und dabei sollte man nicht vergssen, dass Nordex immer für gute News gut ist und bis auf das Q2 2014 bei den letzten 9 Quartalsergebnissen nie enttäuscht hat. |