arden betrogen haben. Bankentrick kostet Staat Milliarden Viertausend Mal Uli Hoeneß Über zehn Jahre lang plünderten Banken deutsche Steuerkassen - mit einem simplen Trick. Jetzt versuchen Behörden, einen Teil des Geldes wiederzuholen. Mit geringen Aussichten auf Erfolg. Von Lutz Meier Textauszug: "Durchaus möglich, dass vier oder fünfmal gezahlt wurde" Es geht um Aktiengeschäfte, die die Finanzakteure allein zu dem Zweck unternahmen, um dabei in Besitz von Steuerbescheinigungen zu kommen. Diese ließen sie sich vom Finanzamt anschließend erstatten. Sie nutzten dazu die Feinheiten des Aktienhandels: Wer eine Aktie besitzt, kassiert dafür in der Regel eine Dividende, einen Gewinnanteil der Firma, an der er mit der Aktie beteiligt ist. Von dieser Dividende muss er 25 Prozent Kapitalertragssteuer abführen, was automatisch geschieht. Die Trickser benutzten nun so genannte Leerverkäufe, um ihre Operation einzufädeln. Bei Leerverkäufen verkauft jemand einem anderen eine Aktie, die er zum Zeitpunkt der Kaufabmachung noch gar nicht besitzt. Im Börsenhandel muss er die verkaufte Aktie innerhalb von zwei Tagen dem Käufer übergeben - so viel Zeit hat er jetzt, sich die fragliche Aktie im außerbörslichen Markt irgendwo zu besorgen. Dieses Geschäft - eine im Prinzip völlig übliche Börsentransaktion - benutzten die Trickser, indem sie den Leerverkauf kurz vor dem Tag starteten, an dem die Dividende fällig wird. Dann erhielt der Inhaber der Aktie (bevor sie ihm abgekauft wird) seine Dividende, auf die er Steuern zahlte und einen entsprechenden Bescheid erhält. Gleichzeitig aber bekam der Käufer der Aktie ebenfalls einen Bescheid, obwohl er gar keine Steuer abgeführt hat. Damit kann er sich den entsprechenden Betrag vom Staat holen. Die Finanzjongleure nutzten die Tatsache aus, dass beide Akteure (Aktieninhaber und Käufer) für kurze Zeit Eigentümer der Aktie waren. Der Käufer der Aktie sieht deswegen auch wie ein regulärer Dividendenempfänger aus und erhielt als solcher fälschlicherweise eine Steuerbescheinigung. Tatsächlich gezahlt hat (über seine Bank) aber natürlich nur einer. In der Regel legten die Nutznießer das Geschäft so an, dass Käufer, Leerverkäufer und der vorherige Aktienbesitzer über Unterfirmen zur gleichen Firma gehörten - oder sie verabredeten sich, den Reibach am Ende aufzuteilen. Die Finanzakteure trieben das narrensichere Spiel zu immer neuen Spitzen. "Es ist durchaus möglich, dass es vier oder fünf Steuergutschriften bei einer einzigen Transaktion gibt, obwohl nur einmal Steuer gezahlt wurde", sagt Anwalt Lechner. http://www.stern.de/wirtschaft/news/...d-mal-uli-hoeness-2029519.html |