Hallo Forumskollegen!
Ich habe mir heute im Detail mochmal die Daten angesehen und bin davon überzeugt, dass man extrem konservativ an den Markt geht, um nach und nach die Prognosen anzuheben.
Gehen wir mal davon aus, dass der WCS relativ konstant bleibt, was die Umsatzplanung 2022 angeht. Ich gehe hier von ca. 1.425 Millionen Euro aus, nach den abgeschlossenen Verkäufen incl. LEONI Industrial Sparte.
Dann verbleibt bei den genannten, knapp über 5.000 Millionen Planumsatz ein Umsatz von ca. 3.600 Millionen Euro für den WSD. Das ist eine Steigerung von ca. 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr (ca. 3.150 Millionen Euro, estimated).
Die Preissteigerungen in Bezug auf Energie, Komponenten, Kupfer, gestiegene Frachtkosten werden das Ergebnis belasten. Gerade die OEMs haben hier eine enorme Vertrags- und Preismacht ggü. den Lieferanten. Für bestehendes, vertraglich fixiertes Business wird das eine harte Nuss. Details werden wir erst aus den Q1 Daten rauslesen können im Vergleich zum letzten Jahr...
Meine Plandaten sehen folgende Abschätzung bzgl. EBIT-Ergebnis in 2022 vor (auf Basis einiger Abschätzungen bis zu den finalen Zahlen 2021):
EBIT vor Sondereffekten & Value21 2021 (tlw. hochgerechnet!): WSD: 5 Mio. Euro (Sales: 3.150 Millionen Euro) WCS: 165 Mio. Euro (Sales: 1.950 Millionen Euro)
Veräusserung von: LEONI Kerpen, LEONI Schweiz, Adaptricity in 2021, Industrial Sparte erst ab 2022 umsatz-/ergebniswirksam).
EBIT vor Sondereffekten & Value21 2022: WSD: 35 Mio. Euro (Sales: 3.600 Millionen Euro / + 14% ) WCS: 100 Mio. Euro (Sales: 1.425 Millionen Euro)
Notes WSD Sales / EBIT: Eine ordentliche Umsatzsteigerung scheint dort durch den Anlauf mehrerer grosser Projekte geplant zu sein. Das hatte der CEO mehrmals in den letzten Analystencalls genannt. Der resultierente Umsatz ergibt gemittelt einen Umsatz von 900 Millionen Euro pro Quartal. Im 2.Halbjahr dürfte er eher etwas höher liegen. Aus den Quartalszahlen des letzten Jahres konnte man gut herauslesen, dass der Break-Even point im WSD bei circa 800-850 Millionen Euro lag. Mit dem Anlauf der genannten Großprojekte sollten wir auch eine Reduktion der Investitionen sehen, was die Bilanz stärken sollte. Es war in diesem Jahr ein deutlicher Anstieg der Mitarbeiterzahlen in den Werken zu sehen - das scheint logisch zu sein. Hier könnte also in diesem Jahr der Turnaround glücken, wenn die Volumen dank abschwächender Halbleiterkrise in HJ2 ansteigen. Ich rechne hier zwei Szenarien:
1. Worst case WSD: EBIT Marge bleibt bei 0% - wir sehen eine weitere Nullnummer im WSD. 2. Good case WSD: EBIT Marge steigt auf 1.0% - wir sehen dort ein EBIT Ergebnis von 35 Mio. Euro. 3. Best case WSD: EBIT Marge steigt auf 2.0% - wir sehen dort ein EBIT Ergebnis von 70 Mio. Euro.
Mein Bauchgefühl sagt mir, wir könnten das good case target erreichen. Ich bleibe bei 35 Mio. Euro.
Notes WCS Sales/ EBIT: Ich würde hier einen Umsatzabfall durch die veräusserten Einheiten von 600 Millionen Euro für 2022 rechnen. Ich gehe von einer Umsatzsteigerung im WCS von pauschal +5% auf das verbliebene Geschäft aus. Resultierender Umsatz 2022: (1.950 - 600)*1,05 = 1.425 Millionen Euro. Die Profitabilität (EBIT-Marge vor Sondereffekten) im WCS betrug im vergangenen Jahr circa 8.5%. Im pessimistischen Fall war der Industrial Bereich der profitabelste Bereich, der nun veräussert wird und die verbliebenen Bereiche weisen eine niedrigere Profitabilität aus. Das wissen wir denke ich auch aus den Geschäftsberichten nicht im Detail. Ich rechne hier konservativ mit 7% für 2022. Auf Basis des abgeschätzten Umsatzes von 1.425 Millionen Euro errechne ich: 100 Millionen Euro.
Ich bin kein Steuerexperte, könnte mir aber vorstellen, dass die vielen Verluste der vergangenen Jahre bei einem Turnaround im WSD dazu führen, dass eine Verrechnung von Gewinnen mit den aufgelaufenen Verlusten aus dem Topf zu einer sehr geringen Steuerlast führen - und einer Überraschung bzgl. Net income.
Aggregiert ergibt dies ein EBIT Ergebnis von 135 Mio. Euro. LEONI hatte betont, die WCS Anteile weiter konsequent zu veräusser, so dass das ein fiktives Ergebis bleibt. Als Guidance zur 50 Mio. Euro ausgegebenen Planung ist dies aber ein deutlich positiveres Outcome. Auf der Basis könnten wir in diesem Jahr Kurse jenseits der 20.00 Euro Marke sehen.
Ich freue mich über eure Kommentare, das ist viel an Abschätzungen.... |