befürworten die Politiker doch eine Verurteilung von Vw: Interview mit Chris Lindner. Frage: Würden Sie sich heute noch guten Gewissens einen Diesel kaufen?
Lindner: Ja. Ich finde es unverantwortlich, wie nicht nur die Grünen die Autoindustrie schlechtreden. Wenn die Umweltministerin nur Diesel mit der Euro-6d-Norm von Fahrverboten ausnehmen will, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Es gibt ja diese besagten Autos noch nicht einmal im Handel. Wenn die Umweltministerin so weitermacht, redet sie eine Schlüsselindustrie in den Niedergang.
Frage: Aber auch Frau Merkel hält das Ende der Verbrennungsmotoren für gekommen.
Lindner: Ich habe das mit Erstaunen gelesen. Von mir werden Sie eine solche Aussage nicht hören. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es den Diesel auch in mehreren Jahrzehnten noch geben wird. Auf der anderen Seite warne ich davor, die Erwartungen in die Elektromobilität fast schon religiös zu überhöhen. Wir sollten die Mobilität der Zukunft nicht am grünen Tisch festlegen, sondern technologieoffen forschen. Frage: Die FDP will die Entscheidung über ökologisch überzeugende Antriebe der Kreativität der Ingenieure überlassen. Wegdiskutieren lassen sich die Abgas-Manipulationen aber nicht. Lindner: Natürlich nicht. Ich finde das Verhalten von VW und anderen skandalös. Deshalb müssen die betreffenden Autobauer auch die Käufer entschädigen und die Autos entsprechend nachrüsten. Entschädigungen dürfen nicht das Privileg von Käufern in den USA sein. Frage: Reichen die in Aussicht gestellten Software-Updates? Lindner: Nein, ich befürchte nicht. Die Autobauer müssen auch die Hardware ertüchtigen. Auf eigene Kosten natürlich. Dann müssen die Aktionäre eben notfalls einmal auf eine Dividende verzichten. Dann müssen die Aktionäre eben notfalls einmal auf eine Dividende verzichten.
–Das ist doch mal was Gutes aus dem Mund eines Kapitalisten!–
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