Spiel mir das Lied vom Tod - der finale Showdown Diese Filmszene spielt sich wohl zur Zeit in den Köpfen der Notenbanker ab, wenn sie einen Blick auf den Zustand des Finanzsystems werfen. Doch näheres dazu am Ende dieser Ausführungen. Abwartend gingen die 3 Werte in die neue Woche. Nach dem Freitags-BREXIT-Freudensprung verfielen sie in eine Schockstarre. Silber war der erste Wert, der sich aus der Deckung traute, ihm folgten am Freitag die beiden anderen. Charttechnik: Silber: Am Mittwoch startete Silber mit einem Eröffnungs-Gap (warum eigentlich???) in den Handel und befindet sich seither in einem Widerstandslinien-Wald, der in der seinerzeitigen Abwärtsbewegung gepflanzt wurde. 5 (!!!) dieser Linien konnte Silber in nur 3 Tagen überwinden und diese damit in Unterstützungslinien umwandeln (grün). Silber entwickelte dabei ein derartiges Momentum, dass es freitags erneut mit einem ›rising window‹ in die Höhe schoss und mit Karacho an der 6. Widerstandslinie anstiess. Dort hängt die Kerze nun wie ein mit Helium gefüllter Ballon an der Decke. Mit 10 % Wochenplus hat sich Silber weit aus dem Fenster gelehnt, denn die Freitags-Kerze ist zur Gänze ausserhalb des BB und darf sich daher mit dem Orden ›lonely warrior‹ schmücken. Nachteil: Standesgemäss ist dieser Orden aus Silber und dieses ist es dann auch, welches den Kurs mit Hilfe der Schwerkraft kommenden Montag zurück in das BB ziehen wird. Ob damit die Korrektur eingeleitet werden wird, oder ob es erstmal seitwärts weitergehen wird? Erstmal braucht es zumindest eine zeitliche Konsolidierung, um wieder in das BB zurückzufinden. Unterstützung dabei findet das ›rising window‹ vom Freitag (USD 18,82) oder jenes vom Mittwoch (USD 17,85), das darunter liegende BREXIT-window (USD 17,48) oder auch die EMA 50 (USD 17,07) bzw. EMA 200 (USD 16,03). Alle diese Werte liegen noch innerhalb des intakten Aufwärtstrends. Je nachdem, wie es also gewollt sein wird, steht für Silber eine zeitliche und/oder wertmässige Konsolidierung in den kommenden Handelswochen an, denn auch der Wochen- und Monatschart lassen keinen unmittelbaren weiteren Anstieg erwarten (BB). Gold: Das Edelmetall hatte vergangenen Freitag den weitesten BREXIT-Sprung absolviert und dementsprechend ausgepumpt verhielt es sich diese Woche. Es hiess also Daumen-Drehen für das Gold und zwar in einem Seitwärts-Trendkanal, der oben von einer horizontalen Widerstandslinie (rot) begrenzt und nach unten durch eine in eine Unterstützungslinie umgewandelte Horizontale abgesichert ist. Erst am Freitag wagte Gold den Kanal nach oben um ein kleines Stück zu verlassen. Auch Gold befindet sich nun mitten in einem Horizontal-Widerstandslinien-Wald. In diesen mischt sich demnächst auch die langjährige Abwärtstrendlinie – vom Allzeithoch kommend – ein (derzeit bei ca. USD .1360). Ein wenig darüber dann die für das ›big money‹ so wichtige Horizontal-Widerstandslinie (USD 1.387,9), die, per Monats-Schlusskurs erreicht, einen wichtigen Meilenstein im Bullenmarkt repräsentiert. Ebenso wie Silber muss auch Gold sich für die bevorstehenden Hürden erst sammeln, da im Wochen- und Monatschart nach oben durch das (gummiartig wirkende) BB der Weg noch nicht frei ist. Kursziele für die Korrektur sind die im Chart eingezeichneten Fibo-Levels, die grossteils innerhalb des BREXIT-Fensters lokalisiert sind. Nach dieser zu erwartenden Sommerpause setzt dann der positive Aspekt des Aufwärtstrendbruchs vom 30.5.2016 ein. Der seither bestehende neue Aufwärtstrend ist ein junger, frischer, kraftvoller, und er lässt daher einen massiven Goldanstieg in der dann erfolgenden Aufwärtsbewegung erwarten. Barrick Gold: Seine Trendkanal-Begrenzungen waren bis Donnerstag das letzte lokale Hoch (rot, USD 21,4) sowie – wer hätte das gedacht? – BREXIT (USD 19,77-19,97). Genauso wie Gold hat Barrick am Freitag einen ›lonely warrior‹ produziert, der für Montag eine Konsolidierung antizipieren lässt. Erst am Dienstag kommen die AMIs wieder in den Laden und sollten dann aufgrund des idealen Einstiegszeitpunktes (unten durch das 8. Fixseil eng mit ›stop loss‹ absicherbar) Barrick nach oben treiben. Barrick steht vor einem epochalen Zwischensprint. Ein 40 %iger Kursverfall in den ersten beiden April-Wochen 2013 eröffnet einen Kursbereich, der nahezu widerstandslos zu bewältigen sein wird; lediglich 3 ›falling windows‹ aus der damaligen Zeit könnten in dieser Rallye Zwischenstopps von Barrick einfordern (USD 22,56-22,70 – USD 24,17-24,30 – USD 26,02-26,36). Wobei ich mir nicht sicher bin, welchen Einfluss diese 3 Jahre alten Fenster auf den heutigen Kurs noch ausüben können; im Future-Handel gar keinen, da diese Termine schon längst verfallen sind und im Kassamarkt werden sie wohl für den heutigen Investor kaum grosse Bedeutung haben, zumal diese 3 Fenster quasi während des freien Falls, also ohne Seitwärtsphase, aufgemacht wurden. Bei den Edelmetallen konnte man ja beobachten, dass sie den Widerstands-Ur-Wald aus der Ur-Zeit bislang nahezu unberührt durchqueren konnten. Der Weg bis USD 28,41 ist also einer, der, mit Unterstützung von Gold oder auch positiven oder zumindest erwartungsgemässen Barrick-Q2-Zahlen, relativ ungehindert im Schnelldurchlauf genommen werden könnte. Bei Annäherung an diese Zielmarke ohne nennenswerte Korrektur/Seitwärtsbewegung ist dann allerdings Vorsicht angesagt, da ab dort gewiss Gewinnmitnahmen einsetzen und den Kurs rasch in eine doch recht heftige Korrektur schicken werden. Dass sich bereits Gross-Investoren für diese Rallye bereit gemacht haben, zeigten der Montag und Dienstag mit ihren hohen Handelsvolumina, mit etlichen Einzelorders ab 10.000 Stk., viele davon auch in weitaus grösseren Stücken. Unterstrichen wird die Beständigkeit dieses Kursniveaus dadurch, dass an diesem neuralgischen Punkt zahlreiche ältere Barrick-Pakete zwar abgestossen, diese aber dankbar in Empfang genommen wurden und damit einen Kursverfall verhinderten. Sind diese Pakete einmal abgearbeitet, ist der Weg zur Rallye frei. Fazit: Dass in den kommenden Monaten und Jahren kein Weg an den Edelmetallen und den Edelmetallminen vorbeiführen wird, zeigt sich ganz deutlich, wenn man sich das globale Umfeld ansieht, das einem den Eindruck vermittelt, dass zu den ohnehin schon zahlreichen Problemen Monat für Monat neue hinzukommen, ohne dass die vorhergehenden überhaupt erst gelöst werden konnten. Die Aktienindizes taumeln bereits wie angeschlagene Riesen im Chart umher; geschlagen durch die zahlreichen negativen Nachrichten und sich nicht gerade positiv entwickelnden Wirtschaftsdaten, aufgerichtet durch die fortwährenden Interventionen der Notenbanken. Wobei zu beobachten ist, dass z. B. der DAX sich seit mittlerweile etwas mehr als 1 Jahr in einem intakten Abwärtstrend befindet, dessen Crashbewegungen lediglich durch die oben angesprochenen Massnahmen, sowie die Aktionen der Daytrader in Form von Korrektur- bzw. Rebound-Trades aufgefangen werden und bei kurzfristiger Betrachtung der DAX-Bewegungen bekommt man den Eindruck vermittelt, dass alles noch in bester Ordnung sei. Der ›dead cat bounce‹ nach dem BREXIT zeigt anschaulich, wie viele einen scheinbar günstigen Kurseinstieg nutzen wollen, dabei aber lediglich in die Hände der Grossaktionäre spielen, die derartige Kurserholungen zur Distribution nutzen. Denn: vergleicht man den Chart vor dem Allzeithoch mit jenem danach, erkennt man klar die Schlingerbewegung des DAX durch die oben erwähnten Kräfte. Der DAX, in beide Richtungen gezerrt, wirkt zerbröselt, er ist nur mehr Stückwerk. Der DAX hat seine Geschmeidigkeit, die ihn in der jahrelangen Aufwärtsbewegung auszeichnete, verloren und wirkt verbraucht und abgekämpft. Die vielen Rettungspakete, die ihm verabreicht wurden, sind lediglich die Farbe, die den Kahn noch zusammenhält. Die grossen Unterschiede der einzelnen Kerzenkörper, die immer wieder rasch sich vollziehenden Richtungsänderungen sowie die zahlreichen ›windows‹, die dabei (in beide Richtungen) aufgerissen werden – all das, erzeugt durch die diametral auf den DAX einwirkenden Kräfte, zeigt den porösen Charakter, in dem sich Wirtschaft und Finanzsystem befinden. Die Nord-Kräfte sind dabei jene, die mittels money (= bits & bytes in der kommenden bargeldlosen Welt – Nullen und Einsen sind dann die neuen ausschliesslichen Geldwerte; Nullen und Einsen, über die man selbst nur mehr dann verfügen kann, wenn es ein Dritter zulässt …; hier wird dann deutlich, dass Geld bloss eine Zahlungsforderung darstellt, dessen innerer Wert lediglich durch das Vertrauen der Systemnutzer in das System bestimmt wird und man späterhin zusätzlich noch der uneingeschränkten und unantastbaren Willkür der Systembetreiber ausgesetzt ist; man darf gespannt sein, wievielen ›Griechenlands‹ der Sparer sich dann gegenübersehen wird) einen Wirtschaftsaufschwung erzwingen wollen, dabei aber lediglich die Blasenbildung befördern und im besten Fall gesunde Märkte vortäuschen; dagegen die Süd-Kräfte in der Ausprägung der Schwer- bzw. Fliehkraft. Fällt eine dieser beiden Kräfte aus, kommt es zum grossen Knall; im ersteren Fall unmittelbar, im letzteren zeitverzögert, dafür umso heftiger. Die Edelmetalle und ihre Minen werden in der kommenden Phase ausserordentlich schwer zu handeln sein; es herrscht grosse Nachfrage nach dem physischen Metall; irgendwann wird es nicht mehr zu erschwinglichen Preisen erwerbbar bzw. überhaupt erhältlich sein. Das wird dann auch die Zeit sein, wo die COMEX-Händler den Preis nicht mehr in den Griff bekommen werden. Steht man dann an der Seitenlinie, ist ein Hineinkommen in den Markt verdammt schwierig; andererseits ist es umgekehrt genauso wichtig und unbedingt erforderlich, seine Aktienposition mit einem ›stop loss‹ abzusichern.
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