offenbar droht der AZ in ein Art weichgespülten BT (mit der Betonung auf die guten Vorsätze, die lediglich eine bessere Welt einklagen) abzudriften. Aber was solls, solange ich hier noch schreiben darf... Deine Thesen: 1. AL wird missverstanden. 2. Die richtige Therapie für die Piigs besteht in Abwertung via Euroaustritt 3. Kritik an 'Fehlentwicklungen' ist ethisch. Antwort: 1. ALs unzählige Postings sind ein Crossover an Beobachtungen, Diagnosen und Prognosen teils gegensätzlicher Natur, die aber letztlich alle in ein Motiv einmünden: Der Markt mit seinen im eigenen zyklischen Blasen und Pleiten sei ein fataler Systemerror, der nur durch ein grundsätzliches Reset bereinigt werden könne. Aus diesem Reset hervorgehen soll ein Markt, der sich von seinen ihn tatsächlich konstituierenden Funktionen - Kredit, Spekulation, staatliche Intervention und kompensierender Sozialtransfer - nachhaltig emanzipiert. Ein Markt, 'echt' und 'frei', so wie es ihn einst gegeben haben soll (was allerdings reine Erfindung ist). Sich diesen Big Reset zu wünschen nenn dann ich unethisch, weil dessen praktische Konsequenz nichts als globales Massenelend bedeuten würde. Darauf dann auch noch zu wetten rundet das Bild ab... 2. Die Piigskrise resultiert aus dem Platzen einer Kreditblase - was nichts anderes anzeigt, als dass das System funktioniert. Der Kredit der Piigs wird folgerichtig solange abgewertet, bis er wieder am Markt greifen kann. Gleichzeitig wird dieser Kredit in Zukunft gesamteuropäisch garantiert, um ein Einfallstor für die Spekulation gegen den Euro, an dem aus übergeordneten Gründen kategorisch festgehalten wird, proaktiv zu schliessen. Das ist alles... 3. Alle Welt ist mit moralisch hochwertigen Handwaffen unterwegs, um 'Fehlentwicklungen' zu stoppen. Auch reinen Terror gibt es nie ohne sittlichen Auftrag. Anlass genug, mal von den guten Absichten wieder runterzusteigen auf die Sachebene... Fill ----------- contrarian investors are buying / selling the divergence between fundamentals and expectations |