Ich hatte inzwischen Zeit einen näheren Blick auf den Rückgang des Transaktionsvolumens im GB "Finanzdienstleister" zu werfen. Immerhin ja der größte Teil des EBITs, margenstark und dementsprechend wichtig für den Kurs.
In erster Linie geht der Rückgang, wie RS erklärt hat, auf die Einführung der Wohnungsimmobilienkreditrichtlinie zurück, die Ressourcen bei den Dienstleistern bindet bzgl. Neukundenaquirierung, Neuvertragsabschlüsse, etc.
Im Q1 2016 ist das Transaktionsvolumens um -6% gesunken, während sich der Umsatz um 7% und die Anzahl der Vertragspartner erhöht hat bei insgesamt gleichbleibendem EBIT (im Vergleich zum Vorjahresquartal). Der negativ das Transaktionsvolumen beeinflussende Sondereffekt der WIKR fällt ab Q3/Q4 weg, weswegen mit einem dementsprechend ansteigenden Transaktionsvolumen zu rechnen ist, was sich wiederum positiv aufs Ergebnis auswirkt. Das bei 6% Volumen weniger der Umsatz um 7% gesteigert wurde finde ich beachtlich.
Interessant finde ich vor allem den Aspekt wenn man die Personalquote/Mitarbeiterproduktivität als großen Fixkostenfaktor in Zusammenhang mit der Umsatzentwicklung stellt. Bei Hypoport stellen die Personalkosten ja einen Brocken bei den Ausgaben dar. Im Jahr 2015 beschäftigte der GB "Finanzdienstleister" nur 7 Leute mehr als wie in 2014 (106 zu 99). Geht man vor dem Hintergrund dieser schwachen Zunahme realistisch davon aus, dass im ersten Quartal 2 neue Mitarbeiter dazugestoßen sind, dann wirken folgenden Zahlen sehr dynamisch.
Umsatz pro Mitarbeiter im Q1 2015 im Vergleich zu Q1 2016: Q1 2015 = 95283Eur Umsatz pro Mitarbeiter ( 10,1Mio / 106Pers); Q1 2016 = 100000Eur Umsatz pro Mitarbeiter (10,8Mio / 108Pers)
Auch die Personalaufwandsquote im ganzen Unternehmen entwickelt sich in Richtung Fixkostendegression. 2014 auf 2015 sind die Personalausgaben nur um 8,5% gestiegen bei überproportionaler Gewinn- und Umsatzsteigerung. Im ersten Quartal dieses Jahres hat Hypoport 29 neue MitarbeiterInnen eingestellt (+5,4%). Obwohl man personell stark investiert macht der einzelne Mitarbeiter mehr Umsatz bzw. die Leistung wächst schneller als die Kosten. PAQ 2015 = 29,1% ( 9,6Mio / 33,3Mio) PAQ 2016 = 28% (10,0Mio / 35,7Mio)
Natürlich ist die Aussagekraft begrenzt, dennoch zeigt es eine Tendenz an und ist evtl. sogar ein Indikator zur Fixkostendegression.
Worauf ich mir noch keine richtigen Reim machen konnte ist das Geichbleiben des EBITs? Sind Sondereffekte der Grund?
Der Kurs hat denke ich die Richtung eingeschlagen, die uns allen am besten gefällt =) |