In der Tat steigt die Ungleichverteilung zwischen arm und reich in den USA und auch Dtl. weiter an. Doch dies ist eine zwangsläufige Entwicklung, weil Vermögen nunmal permanent von Leistungsnehmern zu Leistungsträgern abfließt. D.h. wenn man diese Umverteilung verhindern oder gar umkehren wollte, müsste man von den Leistungsträgern "nehmen" und den Leistungsnehmern "geben". Ein solches System kennt man u.a. auch unter Kommunismus, Sozialismus, Planwirtschaft, was landläufig bislang als noch ineffektiver gilt als es die Marktwirtschaft tut.
Eine Marktwirtschaft bei der nicht stetig von arm zu reich umverteilt wird, wäre keine Marktwirtschaft. Diese Umverteilungsproblematik ist wenn man so will das unliebsame Kind, welches man sich mit einer Marktwirtschaft einhandelt, welches die Marktwirtschaft immer mit sich bringt, vor allem in Marktwirtschaften fortgeschrittenen Stadiums, in denen die Automatisierung groß und die Verdienstmöglichkeiten einfacher Arbeitnehmer vergleichsweise gering ausfallen.
Dies kann man u.a. an den Schwellenländern sehen, wie der GINI-Koeffizient die letzten Jahre stetig sinkt, d.h. die Umverteilung abgemildert wird. Dies passiert nur deshalb, weil z.B. ein großer Teil der Investitionen in Infrastruktur, Baugewerbe, usw. erfolgt, wo der Anteil an einfachen Arbeitnehmertum relativ groß ist und somit auch mehr Geld in die breite Masse gestreut wird.
In Dtl. oder den USA ist der Anteil an Investitionen in Infrastruktur, Bau, usw. vergleichsweise gering und der Anteil an Arbeitnehmern im Dienstleistungssektor wesentlich größer, bedingt der Tatsache, dass es in Dtl. oder den USA schlichtweg kaum noch einfache Tätigkeiten im prod. Gewerbe gibt. Durch den massiven Konkurrenzdruck im Dienstleistungsgewerbe stagnieren die Löhne bei den einfachen Arbeitnehmern, während gleichzeitig die Zahl der Manager & Ingenieure in den hochautomatisierten Betrieben steigt. Dadurch wird logischerweise weniger Geld breit gestreut und nimmt die Umverteilungsproblematik von arm nach reich weiter zu.
Um dies zu verhindern braucht es kreative und vor allem neue Lösungen, neue Wege die man bestreiten muss und da sehe ich bislang wenig gute konstruktive Ideen, vielmehr Schuldzuweisungen nach dem Motto "Schuld sind immer die Anderen!" sowie die Erwartungshaltung an eine Marktwirtschaft, die eine Marktwirtschaft nicht erfüllen kann.
Gerade die meisten Edelmetaller sträuben sich geradezu gegen jede Maßnahme, welche der Umverteilung entgegen wirken würde. Gerade Edelmetall ist dazu gemacht die Umverteilung auf die Spitze zu treiben, weil es keinerlei markttechnisches Instrument der Entwertung gäbe, die diese Umverteilung egalisieren würde.
interessant hierzu auch folgende Datenquelle: http://data.worldbank.org/indicator/SI.POV.GINI/...1W?display=default
Beispiel: Du hast einen Bauern, welcher Weizen anbaut und als Brot verkauft. (Leistungsträger) Du hast einen alten gebrechlichen Mann, welcher das Brot kauft. (Leistungsnehmer)
Du hast weiterhin eine fixe Menge von 10 Taler Gold, welche du gleichmäßig verteilst.
Man braucht nicht viel Fantasie um sofort zu erkennen, dass in einer freien Marktwirtschaft der Bauer irgendwann alle 10 Taler Gold in seinem Besitz gebracht haben wird und der alte Mann kein Gold mehr besitzen wird.
In einer Marktwirtschaft des Geldes würde der Bauer bedingt fehlender zahlungskräftiger Nachfrage Pleite gehen und sich sein Vermögen egalisieren, so wie sich die Schulden des Alten egalisieren.
Bei Edelmetall geht dies jedoch nicht, die Umverteilung bleibt bis zum St. Nimmerleinstag bestehen und der Alte ist letztendlich darauf angewiesen, dass der Bauer im einen Taler Gold gibt, damit er damit wieder Brot kaufen kann. Nur stellt sich die Frage, welcher Bauer würde 1 Taler geben, ein Brot erwirtschaften und dafür nur 1 Taler nehmen? Der Anreiz tendiert gegen Null und so würde er vermutlich sein Gold horten und sich selbst versorgen, während der Alte verhungern darf, so wie es im Mittelalter letztendlich auch war.
Daher halte ich Edelmetalle als eines der schlechtesten Lösungsantworten auf die Umverteilungsproblematik.
Etwas anders sieht es beim Thema Bitcoin aus, hier besteht die Möglichkeit der Insolvenz durch Vertrauensentzug, wenngleich auch hier die Umverteilungsproblematik ebenfalls nicht gelöst werden würde. |