11.05.2009/05:18:28
Fed-Mitglied verteidigt Banken-Stress-Test gegen Kritik
Peking, 11. Mai (Reuters) - Ein führendes Mitglied der US-Notenbank Fed hat den jüngsten Banken-Stress-Test gegen Kritik verteidigt. Die Reaktion der Finanzmärkte habe gezeigt, dass die Prüfung als ein verlässlicher Indikator für die vergleichweise gute Verfassung des US-Bankensystems angesehen werde, sagte der Präsident der Federal Reserve von Richmont, Jeffrey Lacker, am Montag bei einer Veranstaltung in Peking. Der Test erleichtere es den Banken, sich nun auch ohne staatliche Hilfe zu rekapitalisieren.
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die geprüften US-Banken hätten den zunächst von der Regierung diagnostizierten Kapitalbedarf heruntergehandelt - im Fall der Citigroup von 35 Milliarden Dollar auf fünf Milliarden Dollar. Zudem räumte ein Angehöriger der US-Aufsichtsbehörden ein, erst die jüngste Rally am Aktienmarkt habe passable Ergebnisse ermöglicht.
Mit dem Test überprüfte die US-Regierung, wie viel Geld 19 Großbanken benötigen, falls sich die Rezession weiter verschärft. Die meisten Institute schnitten dabei besser ab als befürchtet: Zehn von 19 Banken müssen ihr Kapital um insgesamt 75 Milliarden Dollar aufstocken und wollen die Mittel dazu größtenteils aus eigener Kraft auftreiben. Finanzaktien reagierten am Freitag weltweit mit einem Freudensprung auf die Testergebnisse, obwohl die Prüfung von Anfang an umstritten war und von Kritikern als PR-Aktion der Regierung verschmäht wurde. Vielen Experten waren die Kriterien zu lasch, den Banken selbst dagegen zu strikt. |