Es gibt wenig Grund die Beseitigung von Fehlern aus der Vergangenheit zu feiern. Die Aufräumarbeiten waren nicht nur sehr mühselig, sie waren auch äußerst umfangreich. In der Vergangenheit hatte man sich oft mit dem Gedanken getragen, das Werk in Frankfurt/ Oder zu verkaufen, das war so Mitte 2009. Alles wurde damals durchgerechnet, Materialkosten, Personalaufwand/Kosten und Auslastungsgrad etc. Das Resultat, wie wir alle wissen, das Werk gibt es heute noch. Das lag damals an der Einsicht der Unternehmensführung, sie kam zu dem Resultat, dass aus Frankfurt/Oder noch was spannendes werden kann. Nun, wie wir heute wissen, eine richtige und weitsichtige Entscheidung - in erster Linie vom damaligen CEO Ammer -. Zeitgleich machte der unselige Vertrag mit MEMC die meisten Kopfzerbrechen. Es war die letzte Mine, die, egal wie, entschärft werden musste. Dieser Vertrag wurde im Jahr 2007 von Hrn. Rüter abgeschlossen. Dieser Vertrag war dermaßen dusselig abgefasst, dass es mir heute noch graut wenn ich hin und wieder darüber lese. Dieser Vertrag wurde speziell für Frankfurt/Oder abgeschlossen. Herr Rüter vereinbarte jährlich steigende Mengen abzunehmen , die die Kapazität des Werks schon 2011 übersteigen würden. Hr. Rüter war kein Visionär wie Ammer oder jetzt Comberg. Er versäumte es, eine Anpassungs-Klausel für den Fall durchzusetzen, dass die Preise für Solaranlagen deutlich sinken und auch der Bedarf an Silizium. Wenn alles beim alten geblieben wäre, dann hätte Conergy bis 2018 gut acht Milliarden Dollar zahlen müssen. Herr Ammer handelte damals schon den Vertrag auf vier Milliarden runter. Doch angesichts des rasanten Preisverfalls hätte Conergy diese Summe nie aufbringen können. Conergy reichte damals eine Klage gegen MEMC ein wegen einer Reihe wettbewerbswidriger Klauseln etc. Die Antriebsfeder waren tatsächlich einige Ungereimtheiten in diesem unseligen Vertrag. Hätte Conergy diese Klage verloren, wäre eine Insolvenz unumgänglich, gewinnt Conergy, dann bekommt MEMC weniger Geld. Bei einer Pleite von Conergy hätte MEMC wohl überhaupt nichts mehr bekommen. Was nun MEMC tatsächlich noch bekommt, das wissen wir alle. Es ist weniger als ein Minimum der ursprünglichen Forderung. Andere Solarunternehmen haben vergleichsweise viel größere Sorgen. Dieses ganze Vergangenheitspaket liest sich eigentlich wie ein Wild-West-Roman. Nun will ich aber niemand damit langweilen. Insgesamt ist die ganze Story so komplex, dass man sie in einem Posting nicht annähernd abhandeln kann. Gegen Hrn. Rüter und Konsorten läuft heute noch was auf den Gerichten, den Schlussstrich werden wir eventuell auch irgendwann auch erfahren. Ich wünsche den User ein schönes Wochenende. ----------- Wo Angst herrscht verkriecht sich die Vernunft. |