Wurde nicht durch den Halbjahresbericht v. Freitag ausgelöst, weil es ja nichts Neues enthielte. Dagegen hat die Nachricht v. Donnerstag wie ein Meteorit eingeschlagen. Heute, zwei Tage später, frage ich mich, ist diese Nachricht, PV anstatt CSP in Blythe, inhaltlich, wirklich so schlecht? Diese Frage kann man auch etwas provozierender stellen; war es überhaupt richtig, in Blythe ein CSP-Kraftwerk und nicht ein PV-Kraftwerk zu planen? Geht man von der Situation Anfang 2011 aus, dann waren die zu erwartende Strom-Gestehungskosten, soweit ich weiß, bei CSP- bzw. PV-Varianten nahezu gleich. So kann ich es verstehen, dass man auf CSP gesetzt hat, um die Möglichkeit des Speicherns von Wärmeenergie offen zu halten. Obwohl man wusste, dass der Hauptvorteil von CSP, nämlich die Speicherfähigkeit, in Blythe nicht zum tragen kommt. Es kam doch was Neues dazu, die PV-Modulenpreise sind in den letzten Monaten rapide gesunken (30%?) und somit entstand ein wichtiges Argument für eine PV-Lösung. Sollte S2M anhand solcher Tatsachen die Augen verschließen und bei einem inzwischen, nicht mehr Up to date, Konzept bleiben? Ich meine nein. Es ist nicht eine Katastrophe, ein lahmendes Pferd auszuwechseln. Eine Katastrophe wäre es, wenn S2M bei CSP, als teuere Lösung, geblieben wäre. Dann hätte sich das Projekt weder für S2M noch für die Aktionäre gerechnet. Somit spreche ich also ein Lob für das S2M Management, die es geschafft hat, noch rechtzeitig das Ruder umzureissen.. Ein Projektleiter muss sein Projekt jederzeit an neuen Erkenntnissen anpassen und das hat man getan. Sicher, in Kalifornien befinden sich mehrere CSP-Kraftwerke im Bau. Die sind aber VOR dem Preissturz von PV-Modulen begonnen und sind inzwischen über den Punkt „No Return“ hinaus. By Blythe ist es anders, Noch lässt sich das Projekt umstellen..zum Glück! Wie kam es also zu dem Massaker v. Do./Fr.? Ich denke, die Kommunikation zwischen S2M und der Markt waren hier entscheidend. Sowohl der Markt als auch die Aktionäre wurden auf brutale Weise mit einer Entscheidung konfrontiert, die absolut nicht zu erwarten war. Man kann uns nicht weiß machen, dass dieser Wechsel v. CSP auf PV von heute auf morgen stattfand. Nein, es fanden sicherlich monatelang Diskussionen, Beratungen, Berechnungen und Verhandlungen statt, bevor es zu einer solchen Entscheidung kommt. Deshalb frage ich mich, weshalb hat das Management solange dazu geschwiegen? Wieso wurde z.B. bei der HV nicht erwähnt, dass das Management Kenntnis davon genommen hat, dass die Preise von PV-Module purzelten und dass es eine Projektanpassung an der Marktlage zu jeder Zeit stattfinden kann – und wird. Dagegen hätte doch niemand was haben können. Im Gegenteil, es ist etwas Positives und schafft Vertrauen zu hören, dass das Projekt ständig neu bewertet und optimiert wird. Stattdessen köchelten sie ihre Süppchen im stillen Kämmerlein, holten sie sich sogar das Einverständnis Kaliforniens mit der Umstellung auf PV. Erst dann wird das ganze veröffentlicht - wie aus der Hüfte geschossen. Dämlicher kann man wirklich nicht vorgehen. Niemand kann für diese Vorgehensweise Verständnis haben, vom Vertrauen gar nicht zu reden. Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass man die Pfeifen von S2M - insbesondere im AR – nicht über den Weg trauen kann. Ein Beleg dafür haben sie am Donnerstag wieder mal geliefert. Sie haben eine Entscheidung geliefert die durchaus akzeptabel gewesen wäre aber so miserabel verpackt dass die Aktie dadurch ca. 70% verlor. Ausschlaggebend für diese Massaker war mMn also nur die ungeschickte Vorbereitung und Präsentation des Wechselns von CSP auf PV. Ein Wechsel den ich durchaus nachvollziehen kann und auch verstehen kann. |