Herrlich, sein heutiger Rohstoff-Welt.de-Kommentar zeigt schon ein wenig Panik:
Energie
Die Ölpreise sind seit gestern Abend um ca. 1 USD gestiegen. Der Brentölpreis klettert am Morgen auf 69,2 USD je Barrel und nähert sich damit dem Hoch von Mai 2015. WTI hat dieses bereits überschritten und kostet mit 63,5 USD je Barrel soviel wie zuletzt im Dezember 2014. Angesichts der neuen Prognose der US-Energiebehörde EIA zur US-Rohölproduktion ist diese Preisreaktion kaum nachvollziehbar. Denn die Schlagzeile lautete: "EIA erwartet einen Anstieg der US-Rohölproduktion auf mehr als 11 Millionen Barrel pro Tag bis Ende 2019".
Doch damit nicht genug. Die Schwelle von 10 Mio. Barrel pro Tag soll bereits im nächsten Monat überschritten werden. In diesem Jahr soll die Produktion im Jahresdurchschnitt um 970 Tsd. Barrel pro Tag steigen (bisherige Prognose +780 Tsd. Barrel pro Tag). Im nächsten Jahr soll ein weiterer Anstieg um 580 Tsd. Barrel pro Tag folgen. Der Großteil des Produktionswachstums erfolgt laut dem zuständigen EIA-Direktor im Schieferölvorkommen Permian Basin.
Dass der Markt dem derzeit keinerlei Beachtung schenkt, ist der selektiven Wahrnehmung geschuldet. Beachtet werden aktuell nur Nachrichten, die ins Bild steigender Preise passen. Zu nennen ist hier exemplarisch der kräftige Rückgang der US-Rohölbestände in der letzten Woche um 11,2 Mio. Barrel, der gestern Abend vom API berichtet wurde. Dabei fand lediglich eine Verlagerung der Bestäbnde von Rohöl zu Ölprodukten statt. Der gleichzeitige Anstieg der Benzin- und Destillatebestände um insgesamt 9 Mio. Barrel wurde ignoriert. Die Ölpreise entfernen sich zusehends von den Fundamentaldaten und drohen zu überschießen. |