zusammenschweisst was häufig noch so gar nicht zusammenpassen will.
Stimmt dass äußerer Druck zu Kompromissen im inneren zwingt. Aber Europa ist keine Baustelle die in wenigen Jahren erledigt ist. Und was ist wenn der äußere Druck geringer wird?
Ich kann nicht abschätzen was in 20 Jahren ist aber in näherer und mittlerer Zukunft sollte man das Bestreben zu einem Zentralstaat begraben - immerhin ging der erste Maastricht-Versuch in die Hosen und beim zweiten Versuch blieb dann im Wesentlichen noch der Weg zu einer eigenen Währung übrig. Auf alle anderen Feldern sieht es trist aus und Fortschritte sind sehr schwer zu erreichen. Es gibt in der EU zu viele inkompatible Vorstellungen von der Zukunft und vor allem es gibt keinen innereuropäischen Diskurs. Die Wahlen zum EU-Parlament sind deshalb ein Witz. Sie dienen primär der Messung der inneren politischen Lage in den einzelnen Staaten, eine teure Messmethode.
Man sollte also nicht in Brüssel das Bestreben haben alles zentral zu regeln, Sachpunkte die bis heute sogar in den USA nicht zentral geregelt sind. So etwas wirkt zerstörerisch. Wichtiger wäre es zu vielen europäischen Projekten wie z.B. im Rüstungsbereich zu kommen und eine europäische Verteidigungsgemeinschaft als Mitglied innerhalb der NATO zum wirklichen Leben zu erwecken, mit einheitlichen Waffensystemen, auch wenn man so etwas nicht so gerne in den USA sieht.
Ein klassischer Zentralstaat wird die EU absehbar nicht werden, aber es kann ein enges Bündnis auf vielen Feldern werden. Die Sucht die eigenen nationale Identität abzulegen ist eine typisch Deutsche. Liegt in der Vergangenheit begraben. In anderen EU-Staaten schämt man sich dagegen nicht und ist nicht bereit die Eigenstaatlichkeit wirklich abzugeben. Man hat ein gesundes nationales Bewusstsein. Dass dieses verschwindet und wir eine deutsche EU bekommen, kann man vergessen. So groß kann der äußere Druck nicht werden. |