Manuelle Neuauszählung in Georgia mit kleineren Fehlern von Mitarbeitern in zwei von Republikanern beherrschten Bezirken abgeschlossen
"... +++ 20:23 Staatssekretär in Georgia erhält Todesdrohungen +++ In Georgia ist Staatssekretär Brad Raffensperger für die Durchführung von Wahlen verantwortlich - und sieht sich mittlerweile Todesdrohungen ausgesetzt.
In dem Bundesstaat hatte sich Joe Biden knapp gegen Donald Trump durchgesetzt. Der Republikaner Raffensperger hat sich den Zorn von Anhängern des Präsidenten zugezogen, weil er immer wieder betont, dass es keinen massiven Betrug gegeben habe. In einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender zitierte er einige der Drohungen.
"Du vermurkst die Neuauszählung lieber nicht. Dein Leben hängt davon ab", lautete eine. Seine Frau habe auf ihrem Smartphone die Nachricht "Dein Mann verdient es, vor ein Erschießungskommando gestellt zu werden" bekommen. Und an beide Eheleute adressiert hieß es unter anderem: "[Sie] gehören wegen Hochverrat vor Gericht und gehören exekutiert."
Derweil ist die manuelle Überprüfung der Stimmen in Georgia abgeschlossen. Dort hatte Biden vor Beginn der Neuauszählung mit rund 14.000 Stimmen vorn gelegen. Bei der Kontrolle sei festgestellt worden, dass mehrere Tausend Stimmen nicht in die Ergebnisse eingeflossen seien, sagte Raffensperger. Ursache seien Fehler von Mitarbeitern in zwei von Republikanern beherrschten Bezirken gewesen. Mit Berücksichtigung dieser Stimmen sei Bidens Vorsprung auf rund 12.000 Stimmen geschrumpft. Raffensperger betonte zugleich: "Wir haben keine Anzeichen von weit verbreitetem Betrug gesehen." Dem Sender Fox News zufolge waren 5600 ausgezählte Stimmen nicht in die Rechnung aufgenommen worden.
+++ 19:40 Trumps Anwälte verbreiten Verschwörungstheorien +++ Auf der Pressekonferenz der Anwälte von Donald Trump werden Verschwörungtheorien verbreitet. Die Anwältin Sidney Powell behauptet beispielsweise, dass die Wahl durch "kommunistisches Geld" zugunsten von Joe Biden manipuliert worden sei - aus Venezuela, Kuba und "höchstwahrscheinlich" aus China. Außerdem seien in den USA verwendete Wahlmaschinen der Firma Dominion durch Software manipuliert worden, mit der bereits Venezuelas Ex-Präsident Hugo Chavez betrogen habe. So bizarr die Behauptungen auch sind, neu sind sie nicht: Schon kurz nach der Wahl waren Verschwörungsmythen der QAnon-Bewegung aufgetaucht, welche das kanadische Unternehmen mit Hillary und Bill Clinton sowie den Demokraten in Verbindung bringen.
Die grundlegende Behauptung von QAnon lautet, die Vereinigten Staaten würden von einer kriminellen und satanistischen Organisation beherrscht, der etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen. Donald Trump hingegen bekämpfe diese dunklen Mächte. Viele QAnon-Botschaften sind antisemitisch und rechtsradikal, manche Anhänger zeigen sich gewaltbereit. Nach Einschätzung der US-Bundespolizei FBI geht von der Bewegung eine Gefahr extremistischer Gewalt aus. ..."
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