ich beleidige einige Leute hiermit, vielleicht auch einige, die hier mitlesen, aber die BVB-Aktionäre scheinen dumm zu sein. Nur wenn es immer wieder Leute gibt, die bereit sind zu verkaufen, kann der Kurs immer mal auf einem Niveau stagnierend gehalten werden. Gäbe es hier nicht so viele Trader, die keine Ahnung sonst haben und die die Aktie nur als Sportwette missbrauchen, dann würde man nicht einen BVB für 200 Mio. € verkaufen. Es ist ja manchmal wirklich einfach an der Börse - man muss sich nur fragen, würde man als alleiniger Besitzer diesen Klub für 200 Mio. € verkaufen, oder würde man als Milliardär diesen Klub liebend gerne für 200 Mio. kaufen??
Es ist doch ideal, wenn man ein Unternehmen findet, das man sehr gut versteht - also das Geschäft, die Kundschaft, die Einnahmequellen usw. Und das Fussballgeschäft kann man mit wenig Recherche bis zu einem gewissen Grad sehr gut nachvollziehen. Es ist klar, dass der BVB keine Telekom-, Versorger- oder Versicherungsaktie ist mit relativ sicherer Planbarkeit über mehrere Jahre hinaus, also 10-15 Jahre oder mehr. Es ist aber eine Unterhaltungsaktie in einem Sektor, in dem es speziell in Deutschland seit dem Sommermärchen immer besser in Gang kam und immer mehr Umsatz generiert hat. Bei Dortmund geht es ziemlich genau seit Beginn dieser Phase stets aufwärts. Darum gibt es noch einen schönen Skaleneffekt, der sich im Moment, also letzte, diese und mindestens noch nächste Saison sich voll bezahlbar macht. Ab nächster Saison dann noch deutlicher, mit den sicheren Mehreinnahmen von Sky.
Diesen Vorteil kann man denke ich noch so lange ausnützen, wie man die Kaderkosten im Verhältnis zum Umsatzwachstum noch unter Kontrolle hat. Und da sehe ich noch überhaupt keine Gefahr in Anflug, mindestens nicht die nächsten 2 Jahre. Und ab und zu wird der Kader auch einen guten Gewinn abwerfen denke ich, wenn es droht, dass ein Spieler einfach zu teuer wird. Ein Lewy wäre zum Beispiel so ein Fall. Denn ohne 7 Mio. € Grundgehalt kann man den wohl nicht mehr in Dortmund halten. Das selbe wird eventuell auch Götze, Hummels und evtl. andere verlangen in der nächsten Vertragsrunde. Vielleicht wird man es dann aber tragen können für eine begrenzte Anzahl Spieler sowas zu zahlen. So wie man es jetzt eben auch tut, nur halt bei 4-5 Mio.€ Grenze. Das wäre aber immer noch ein Riesenunterschied zur europäischen Spitze. Solange man also Chancen hat, langfristig einen Teil von diesem übervollen Euro-Topf zu schnappen und dann ja noch automatisch die Marketing-Einnahmen steigen, dann sehe ich bei Dortmund noch ein wahres Börsenwunder in den nächsten Jahren.
Das sportliche Wunder, das ja schon seit 3 Jahren voll im Gange ist, nimmt dieses Börsenwunder vielleicht schön vorweg. Die Turnaround Story gab es bei der Aktie im Ansatz ja auch schon die letzten 3 Jahre. Das muss aber erst der Anfang gewesen sein in Richtung einer verdienten Neubewertung. Es kann ja nicht ewig übersehen werden, dass der BVB unter den Top 10 CL-Anwärtern gehören wird in nächster Zeit, am Parkett aber nicht mehr als ein "FC Southampton" Wert sein soll.
Dazu darf es aber nicht den ganzen Weg Leute geben, die bei 3€ kaufen und bei 3.30€ verkaufen, oder umgekehrt. Die Aktien müssen irgendwann in Hände, die erkennen, dass solch ein Verein irgendwo bei 400-600 Mio. € bewertet sein müsste. Bei Kaderwert von 250 Mio. €, Liegenschaften um 200 Mio. € und der momentan gezeigten Profitabilität sind die aktuellen Verbindlichkeiten auch nicht mehr das, was sie vor einigen Jahren waren.
Fazit (mein persönliches): Es gibt nicht einen einzigen Grund bei momentaner Faktenlage und den kurz- bis mittelfristigen Aussichten diesen Klub bei 200 Mio. € zu verkaufen. |