Charttechnik Sonntag, 24. Januar 2010 Rüdiger Born, Avantus Dax - Beginnt die Abwärtsschlacht? Der Januar ist der beste Monat für die Bullen mit den größten Kursgewinnen, heißt es. Doch die aktuelle Situation lässt eher darauf schließen, dass die seit 2008 eingeführte Erscheinung der roten Jahresstarts auch in diesem Jahr en Vogue ist. Zumindest an eine grüne Monatskerze, also einem positiven Monatsausgang, mag wohl so recht keiner mehr glauben, meint Chartanalyst Rüdiger Born von Avantus Traders. Dax Fassen wir zusammen, was bisher geschah: Der durchaus auffällige Unterstützungsbereich zwischen 5.900 Zählern und Niveaus unter der 5.800er Marke ist klar durchbrochen. Jedweder Support aus dieser Zone ist damit verpufft, nachdem zumindest zu Beginn der letzten Woche noch ein Abpraller nach oben zu sehen war. Somit ist charttechnisch die Tür nach unten erstmal offen, könnte man meinen. Doch die nächste deutliche Marke liegt bereits bei 5.600 Punkten, gebildet aus dem Zwischentief im Dezember und der 61,8% Fibonacci-Retracement-Marke des Anstiegs seit November. Und auch die Situation in den USA mit Blick auf Dow Jones und S&P500 deuten auf eine zumindest vorläufige Unterstützung hin, was auf eine Rally beim DAX hoffen lässt. Dann allerdings sollte der Bereich zwischen 5.800 und 5.900 prekärerweise als Widerstand in Erscheinung treten und etwaige Hoffnungen und Bewegungen nach oben hin dämpfen. Fassen wir also zusammen: Im kürzen Zeithorizont ist nun nach dem rasanten Rücksetzer durchaus mit einer Gegenbewegung nach oben zu rechnen, aber eigentlich nur im Trading gewinnbringend zu nutzen. Wer lieber kaufen und halten möchte, sollte vorläufig seine Finger aus dem Spiel lassen. Denn mit Blick auf das größere Bild kann man zusammenfassen, dass der DAX und mit ihm das Gros der international anerkannten Aktienindizes nun vor einer Entscheidung steht: Kommt das letzte Aufbäumen, vielleicht sogar nochmals mit höheren Kursen als noch vor wenigen Tagen zusehen oder war die 6.100er Marke beim Dax, die ja ihrerseits bereits voll im langfristigen Widerstandsbereich liegt, das Maß aller Dinge für die nächste Monate und vielleicht sogar noch länger? Wer nicht schnell reagieren kann oder mag, hält die Finger derzeit lieber draußen. Wer Richtungen wechseln und Stops bewegen mag, kann jetzt zuschlagen, sollte aber mit konsequenten Verlustbegrenzungs-Stops arbeiten. Euro - Bärenmarkt Teil 2 Euro/US-Dollar Mit seinem Bruch unter die letzte Tiefmarke bei rund 1.42 hat der Euro nun den zweiten Teil seiner Abwärtsbewegung eingeleitet, die voraussichtlich ähnlich impulsiv und ausgeprägt sein sollte, wie der Rückgang in der ersten Dezember-Hälfte. Durch die relativ klaren Bewegungsabläufe lassen sich auch recht gut die Ziele für das gegenwärtige Bewegungsmuster ableiten. So war der Abpraller an der 1.40er Marke für Fibonacci-Anwender keine Überraschung, zumal diese Linie mit Zwischentiefs und der so genannten Big-Figure ".40" zusammenfällt. Das Erholungspotenzial ist allerdings charttechnisch bis in den Raum zwischen 1.42 und 1.43 begrenzt, wenn es überhaupt dazu kommt. Wenn doch, wären das allerdings gute Einstiegs-Levels für die Wiederaufnahme der Abwärtsseite. Denn übergeordnet sollte die negative Richtung weiter vorherrschend bleiben und das Währungspaar weiter bis zumindest 1.38 oder sogar 1.36 laufen. Dort warten eine Reihe von Fibonacci-Retracements und Extensions sowie horizontale Verzögerungsmarken. Außerdem wäre damit 80 bis 100% der Dezember-Abwärtsbewegung abgegolten. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass vermutlich irgendwo innerhalb dieser Spanne dann mit dem nächsten Tief zu rechnen ist. So zumindest die charttechnische Theorie. So plausibel und wahrscheinlich dieses Bild auch ist, das Setzen von Sicherungs-Stops bleibt unumgänglich. |