Und weiter gehts. Sowohl Warren Buffett als auch sein Lehrmeister Benjamin Graham haben empfohlen, ein Unternehmen losgelöst von der Börse zu betrachten und dabei die Position des Eigentümers einzunehmen. Ich versuche es mal. Nehmen wir theoretisch an, ein Privatinvestor könnte Apple zur jetzigen Marktkapitalisierung von 433 Mrd. Dollar komplett aufkaufen. Sofort darauf hätte er Zugriff auf die prall gefüllte Kasse des Unternehmes mit rund 140 Mrd. Dollar. (Seit Jahresanfang sind ja noch ca. drei Mrd. hinzugekommen). Damit reduziert sich sein Einsatz sofort auf 293 Mrd. Dollar. Die Bilanz ist schuldenfrei, er übernimmt keinerlei Verbindlichkeiten. In diesem Kalenderjahr dürfte Apple rund 45 Mrd. Dollar Gewinn machen. (Ich kenne das abweichende Geschäftsjahr von Apple und verwende der Einfachheit halber das normale Kalenderjahr). Unser Privatinvestor hätte eine Rendite von 15,35 Prozent auf seinen Einsatz. Sein Kaufpreis reduziert sich somit auf 248 Mrd. $ am Ende 2013. Nehmen wir weiter an, dass die Geschäfte von Apple leicht stagnieren und in den nächsten Jahren "nur" 40 Milliarden $ pro Jahr verdient werden. Durch die Rückflüsse steigt von Jahr zu Jahr die Rendite seines investierten Kapitals. Jahr 2 / investiertes Kapital 208 Mrd. $ / Rendite 19,23% Jahr 3 / investiertes Kapital 168 Mrd. $ / Rendite 23,8% Jahr 4 / investiertes Kapital 128 Mrd. $ / Rendite 31,25% Jahr 5 / investiertes Kapital 88 Mrd. $ / Rendite 45,45% Jahr 6 / investiertes Kapital 48 Mrd. $ / Rendite 83,33% Jahr 7 / investiertes Kapital 8 Mrd. $ / Rendite 500,00% Ab Jahr 8 wurde der Einsatz verdient, unserem Investor fließen weiterhin jährliche Erträge zu, ohne dass sein ursprüngliches Kapital noch in der Firma gebunden ist. Die natürlich weiterhin einen hohen Wert aufweist. Wem 40 Mrd. zu hoch erscheinen, kann das mit anderen Zahlen durchspielen. Eine Excel-Tabelle ist schnell gebaut. Ich darf sagen: Übernehmt Apple wenn ihr könnt, es lohnt sich! Klar ist diese Darstellung stark vereinfacht. Sinngemäß schrieb Ben Graham allerdings, dass die vier Grundrechenarten an der Börse vollkommen ausreichen und es meist dann schiefgeht, sobald höhere Mathematik ins Spiel kommt. Anregungen, Kritiken, Hinweise? |