Ich erwarte eine ähnliche Entwicklung wie 2012.
Die Börsen dürften mMn bis zum Spätsommer wegen der Eurokrise absacken, und zwar in ähnlichem Umfang wie 2012. Europäische Aktien und Indizes wird es stärker treffen als amerikanische, obwohl Euro/Dollar krisenbedingt unter 1,10 fällt. (Ein schwacher Euro ist zwar gut für Europas Exporte, aber nicht unbedingt, wenn gleichzeitig Handelskrieg herrscht.)
Am Höhepunkt von Eurokrise 2.0 im Spätsommer kommt Draghi und erklärt einer vorübereilenden Putzfrau, dass er die EZB-Aufkäufe nicht nur nicht auslaufen, sondern sogar auf rekordhohe 100 Milliarden pro Monat hochschrauben werde. Ein zufällig daneben stehender Reporter des Wall Street Journals hebt die News auf die Titelseite. Die Börsen steigen wieder an einem Tag um 5 bis 6 %. Draghi rechtfertigt sein (nass-)forsches Handeln mit dem Dauerbrenner "akute Notlage". Er wird auch wieder "koste es, was es wolle" sagen, meint damit aber diesmal die Beerdigung des Euros, der mit den neuen stark aufgestockten EZB-Aufkäufen endgültig zur Weichwährung verkommt. Irgendwann wird der Euro so tief gefallen, dass Italien seine gesamten Staatsschulden mit der Bitcoin-Guthaben der Bank von Palermo begleichen kann. Dann reiben sich Draghi und die Mafia die Hände. Mission accomplished.
In USA dürften auch die US-Zwischenwahlen im Spätherbst für Ängste sorgen. Gewinnen die Demokraten, was ich für wahrscheinlich halte (viele Amis haben von Trump die Faxen dicke), bekommt Wildwesterwelle kein einziges Gesetz mehr durch. Weiterhin sollte sein fortgesetzter Handelskrieg mit Europa und China weiter auf die Kurse drücken.
Es mag zum Jahresende eine Erholung geben, doch für das Gesamtbörsenjahr 2018 rechne ich mit negativer Performance. |