als die Nasdaq
Gründe: stärker exportorientiert und Energie lastig
Wall Street: Trendwende nach Politikerstatement Der Tagesverlauf der Nasdaq bietet heute ein gutes Abbild der derzeitlichen Befindlichkeit der Anleger: Nach einem Abbröckeln bis auf unter 3800 Punkte zieht der Index plötzlich innerhalb einer Stunde um über 100 Punkte nach oben. Ursache ist eine Rede des amerikanischen Finanzminister Lawrence Summers, der die Absicht der Regierung unterstreicht, den Anstieg des Ölpreises im Zaum zu halten. Zeitgleich zeigt das von der US-Notenbank veröffentlichte „Beige Book“ darauf hin, dass die vielzitierte „Softlanding“ der Wirtschaft hinhaut. Die jüngst erneut aufgeflammte Zinsdiskussion dürfte damit endgültig vom Tisch sein. Man erkennt an dem heutigen Marktgeschehen deutlich, dass die Investoren selbst auf Grund solcher Reden gewillt sind, sofort wieder in den Markt einzusteigen.
Die Nasdaq beendet die turbulente Sitzung mit 3897 Punkten, 32 Punkte bzw. 0,8 Prozent mehr als gestern. Der Dow Jones wird von der Nasdaq zwar in den Nachmittagsstunden mit nach oben gezogen, bleibt jedoch mit einem Schlussstand von 10688 Zählern 101 Punkte bzw. 0,9 Prozent unter dem Ergebnis vom Dienstag.
„Die Leute wollen unbedingt Aktien kaufen, deshalb bringt jede kleine Nachricht die Kurse nach oben“, meint Robert Leshman von Briar Partners LP aus New York. Nun sieht es auch charttechnisch wieder günstiger aus. Zwar ist noch nichts entschieden, aber das Potenzial ist da. Die langfristig wichtige Unterstützung von 3840 Punkten hat auf Schlusskursbasis erneut gehalten.
Der Dow Jones ist von den wirtschaftlichen Indikatoren weit mehr betroffen als die Nasdaq. Energieintensive Unternehmen reagieren eben deutlicher auf den Rohölpreis, der durchaus noch auf 40 Dollar pro Barrel steigen kann. Der Aluminiumproduzent Alcoa bekommt das seit zwei Tagen mit voller Wucht zu spüren und stürzt allein heute um 10,7 Prozent auf 25 Dollar ab. Coca-Cola und Philip Morris bleiben wegen der Euroschwäche weiter unter Druck und geben 5,2 bzw. 3,7 Prozent ab.
Boeing legt dagegen um 5,6 Prozent zu. Der weltgrößte Flugzeugbauer wird dieses Jahr deutlich mehr Free-Cash-Flow erwirtschaften als bislang angenommen ..weiter.
Ebay geht um 16,6 Prozent auf 56,50 Dollar nach oben, nachdem das Internet-Auktionshaus auf dem jährlichen Analystentreffen gesagt hat, dass man für die nächsten Jahre von einem durchschnittlichen Wachstum von 50 Prozent pro Jahr ausgeht.
Microsoft kann dagegen von der Aufwärtsbewegung gestern nicht weiter profitieren und sackt abermals um 1,3 Prozent auf 64,18 Dollar ab. Die ungewissen Aussichten in Bezug auf den Kartellprozess belasten den Kurs schon seit Wochen.
Der Datenbankhersteller Oracle beendet die rasante Talfahrt nach den Quartalszahlen vom vergangenen Donnerstag und beendet den Handel mit einem Plus von 0,5 Prozent.
Devisen:
Der Euro ist auf ein neues Rekordtief gefallen, diesmal an der Börse in London. Dort wird die Währung am Abend zeitweise nur noch mit 0,839 US-Dollar gehandelt. In Franfurt hatte der Euro im Laufe des Tages ein neues Allzeit-Tief bei 0,8444 US-Dollar markiert. Das neuerliche Absacken der europäischen Gemeinschaftswährung wird vor allem mit den schlechter als erwarteten IFO-Geschäftsklimaindex begründet. Zudem sehen die Händler weiterhin keine Intervention von Seiten der Europäischen Zentralbank kommen. Das Vertrauen in die Währung ist damit auf einem Tiefpunkt angelangt, es bleibt fraglich ob das Treffen der G7-Finanzminister am Ende der Woche dem Euro helfen kann.
Der Yen kann gegenüber dem US-Dollar heute leicht zulegen, was vor allem an der Unterstützung durch einen starken Anstieg des Nikkei-Index liegen dürfte. |