Hallo xxx, hallo xxx,
die Fragen wurden ja schon fast komplett beantwortet. Offen ist eigentlich nur noch die Art, wie der Preis beim Rückkauf der Aktien zustande kommt. Diese Information findet sich im Link, den Der_Duke einige Postings weiter eingestellt hat (vielen Dank).
Auf einen ganz kurzen Nenner gebracht: TCM kann die Aktien kaufen zu dem Preis (Kurs) der letzten vorhergehenden unabhängigen Transaktion (die also als normaler Handel an der Börse zustande gekommen ist). Phantasien, es könnte mit einer unlimitierten großen Order der Kurs nach oben gepusht werden, sind damit gegenstandslos. Dies ist auch nicht der Sinn eines Rückkaufprogrammes, ein schnelles Kursfeuerwerk zu entfachen, das doch bald wieder in sich zusammenfällt. Erreicht werden sollen in meinen Augen vielmehr 2 Dinge:
- Schaffung von Mehrwert für die Aktionäre durch (teilweise) Rücknahme einer vorhergehenden Verwässerung. Da wäre es nicht sinnvoll, wenn das Unternehmen die Aktien zu Höchstkursen einkauft, sondern es sollte zu möglichst niedrigen Kursen gekauft werden. Das für die Käufe aufgewendete Kapital geht dem Unternehmen ja verloren (und die Aktien werden annulliert). Also muss im Vordergrund stehen, dass der Wert der verbleibenden Aktien, ausgedrückt durch den Kurs der Aktie (möglichst dauerhaft) weiter nach oben geht, als dem Kapitalabfluss aus dem Unternehmen entspricht.
- Abbau einen Überhanges an Aktien, die verkauft werden sollen. Sinkender Kurs ergibt sich ja nicht aus mysteriösen Marktgegebenheiten, sondern als einfacher Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Sollen mehr Aktien verkauft werden als auf diesem Preisniveau andere Anleger gleichzeitig kaufen möchten, besteht also ein Angebotsüberhang, dann lassen sich die Aktien nur verkaufen, wenn die Transaktion zum Bid-Preis stattfindet. Geschieht dies einige Male nacheinander (oder mit einer Stückzahl, die höher ist, als im Bid angeboten), so wird das Bid geleert und ein neuer, niedrigerer Bid-Preis wird aktuell. Der Kurs ist am sinken. Umgekehrt steigt der Kurs, wenn mehr Aktien gekauft werden sollen, als (auf diesem Preisniveau) angeboten werden. Wenn das Unternehmen also Aktien zurückkauft, so werden Aktien, die andere Anleger verkaufen möchten, vom Markt genommen. Anleger, die verkaufen möchten, drücken damit nicht mehr das Bid (der unabhängigen Käufer) nach unten. Anleger, die kaufen möchten, haben eine geringere Chance, mit dem Bid-Preis bedient zu werden und müssen dann zwangsläufig aus dem Ask kaufen (oder auf den Kauf verzichten).
Ein Aktien-Rückkauf-Programm hat also eine Tendenz, Kursbewegungen nach unten abzufedern, und durch Ausdünnung der Anzahl der zum Verkauf stehenden Aktien den Kurs nach oben zu bewegen. Kurssprünge nur aufgrund des Programmes sollte man nicht erwarten. Allerdings kann alleine die Bekanntgabe so eines Programmes das Vertrauen der Anleger in die Aktie deutlich stärken. Wohin der psychologische Faktor den Kurs dann treiben wird, ist aber kaum seriös abzuschätzen. Sicher erscheint nur, dass das Programm (vorübergehend) ausgesetzt wird, wenn der Kurs eine gewisse Höhe erreicht hat.
Ein interessanter psychologisch bedingter Effekt hat sich ja gestern bereits kurz nach Veröffentlichung der News über das Rückkaufprogramm ergeben, als der Kurs, beginnend praktisch unmittelbar zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, innerhalb einer Stunde von dem (fast) Tagestief bei 11,40 CAD auf 12,00 CAD stieg (+ 5,26%). Der Rückkauf der Aktien beginnt aber frühestens am 29. September, hatte also noch keinen realen Einfluss auf die Anzahl der zum Verkauf stehenden Aktien. Viele Grüsse
chartex |