Höchster Verlust in der Geschichte IrlandsDas irische Bankensystem ist ein Fass ohne Boden. Jetzt müssen nochmals bis zu 25 Milliarden Euro hineingepumpt werden.Letztes Update am 31.03.2011, 16:16
36 Prozent der Bank of Ireland gehören dem Staat. Die Aktie wurde am Donnerstag vom Handel ausgesetzt Im Bankensystem Irlands ist Feuer am Dach, und zwar ein verheerendes. Kurz vor Veröffentlichung der jüngsten Stresstests am Donnerstag wurden die Aktien von zwei Instituten vom Handel ausgesetzt, jene der Bank of Ireland und der Allied Irish Banks. Um Marktunruhen aufgrund falscher Gerüchte zu verhindern, hieß es in einer Erklärung der Börse in Dublin und der irischen Zentralbank. Keineswegs ein Gerücht, sondern erschütternde Tatsache ist, dass die Anglo Irish 2010 den höchsten Verlust eines Unternehmens in der irischen Wirtschaftsgeschichte gebaut hat. 17,7 Milliarden Euro machte das Minus aus, nach einem Verlust von 12,7 Milliarden im Jahr davor. Zusammengerechnet bedeuten die Anglo-Irish-Verluste beinahe ein Drittel der irischen Staatsschulden. Ohne Hilfen wäre die mittlerweile verstaatlichte Bank zusammengebrochen und hätte das gesamte irische Bankensystem mit in den Abgrund gerissen, ist man in Irland überzeugt.
Die irischen Institute werden insgesamt weitere 25 Milliarden Euro brauchen, um über die Runden zu kommen. Das Geld stammt aus dem Euro-Rettungstopf für Irland, der mit insgesamt 85 Milliarden gefüllt ist. Die Regierung Irlands will nun einen radikalen Umbau des Bankensystems angehen. Die Allied Irish (zu 92,8 Prozent verstaatlicht) soll mit der Bausparkasse EBS (die ganz dem Staat gehört) fusioniert werden. Die Rekordverlust-Bank Anglo Irish soll zugesperrt werden. Kundeneinlagen wurden bereits auf andere Institute verteilt. Freunde hat der irische Kraftakt nicht viele. Axel Weber, Noch-Präsident der Deutschen Bundesbank, sprach sich am Donnerstag gegen eine umfassende Rettung maroder irischer Banken mit Steuergeld aus. Aus seiner Sicht sind die Institute auch nicht systemrelevant.

 SpanienMit schwer angeschlagenen Banken ist Irland bei Weitem nicht allein. In Spanien hat die Caja Mediterraneo Staatshilfe beantragt, weil die geplante Fusion mit anderen Sparkassen gescheitert ist. Das gesamte Bankensystem, dem laut spanischer Notenbank 15 Milliarden Euro fehlen, ist durch die kleine Sparkasse aber nicht bedroht. |