RS-04.2008.Gold überraschte letztlich negativ. Ein klarer Ausbruch nach oben erfolgte nicht und auch die Korrelation zum steigenden Euro ist in den vergangenen Wochen (bis auf die letzten drei Tage) auf der Strecke geblieben. Denn während die Europäische Leitwährung noch vor wenigen Tagen mit dem (scheinbaren!) Ausbruch aus einer „aufsteigenden Dreiecksformation“ ein neues Allzeithoch markierte und Öl ebenso von Hoch zu Hoch eilte, verharrte Gold mit mehr als 10% Abschlag unter seinem bisherigen Allzeithoch von 1.032 Dollar je Unze. Sind hier wieder die internationalen Notenbanken am Werk oder haben doch die Terminmarktplayer ihre Finger im Spiel? Diese Fragen müssen wir hier und heute unbeantwortet lassen. Können jedoch durch die grafische Darstellung des physiologischen Seismographen der Investoren und Spekulanten in Form der Charts eine Ableitung bzw. Antwort zur weiteren Entwicklung herbeiführen. Wie gewohnt in den Darstellungen eines 6- und 12-Monatszeitraums. GOLD im mittelfristigen Rück- und Ausblick: Der Ausbruch am 16.04.2008 aus dem „symmetrischen Dreieck“ mit einem Tagesschlusspreis von über 940 entpuppt sich nur einen Tag später als so bezeichneter „false break“. In der Konsequenz war dieser Tagesschlusspreis sowie die erwartete Aufwärtsdynamik nicht deutlich genug und führte Gold rasch wieder in die Ausgangsposition bzw. in die Tradingrange von 915 bis 940. Gold befand sich somit weiterhin unterhalb der Trendlinie bzw. des Trendkanals, bestehend seit September 2007. Dieser Trendkanal hat daher keine bedeutende Chartrelevanz mehr und wird in den kommenden Ausgaben nicht mehr ersichtlich sein. Durch das schwache Preisverhalten der vergangenen Tage/Wochen und insbesondere durch den Preisrutsch am 24.04.2008 unter die Marke von 900 hat sich die negative Grundtendenz weiter gefestigt und deutet, wie auch das erscheinende charttechnische Gesamtbild, auf weiter nachgebende Notierungen hin. Sollte nun auch noch der Dollar, wie in den vergangenen drei Tagen geschehen, weiter an Stärke gewinnen, so könnte dies einer der Auslöser für einen weiteren Preisrutsch in Richtung der 200-Tage-Durchschnitt (aktuell bei 782) sein. GOLD im kurzfristigen Ausblick: Heute per zweifacher Chartdarstellung im 6-Monatszeitfenster. Zum einen wie gewohnt in der Candlestickbetrachtung und zum anderen per Doppelchartmodel um die Korrelation (Korrelationskoeffizient liegt aktuell bei 0,83) zum EUR/USD Währungspaar zu verdeutlichen. Das Doppelchartmodel zeigt bei Gold wie auch beim Euro negative Ausbruchsformationen. Beides sind klare SHORT-Signale welche sich gegenseitig durch die vorhandene Korrelation nur noch verstärken. Daher ist auf Sicht mehrer Wochen mit einem weiter fallenden Goldpreis zu rechnen. Auch die Tageskerzen der letzten vier Wochen verdeutlichen den weiterhin bestehenden Verkaufsdruck. Wie immer an dieser Stelle erlaube ich mir dennoch die Darstellung eines Alternativszenarios im Falle einer plötzlichen und zugegebener Maßen unerwarteten Preisumkehr. 1. Szenario LONG: Der Ausbruch unter die Preismarke von 900 ist erneut, wie bereits Ende März geschehen, nur von kurzer Dauer. Gold fängt sich abermals im Preislevel 870/880 und dreht wieder dynamisch Richtung 915. Die Ausbildung eines „Doppelbodens“ (zwei fast gleiche Preistiefpunkte) scheint möglich und mit einem Tagesschlusspreis über 920 wächst die Chance eines erneuten Anlaufs Richtung 950/955. Der Bruch dieses Preislevels sollte eine sich beschleunigende Wirkung haben und den Preis bis auf über 1.000 Dollar hebeln können. 2. Szenario SHORT: Das beschriebene Szenario aus der Analyse vom Rohstoff-Spiegel Update 07/2008 scheint sich mehr und mehr durchzusetzen. Ein finaler Lauf zum 200-Tage-Durchschnitt erscheint aus aktueller Sicht nicht mehr unwahrscheinlich und beinhaltet somit weiter nachgebende Preise von mehr als 10 %. Eine erste Bestätigung für dieses SHORT Setup fände sich mit einem Tagesschlusspreis unter 870 in der kommenden Woche. In der Folge sollte die Preiszone 780/800 eine mögliche Haltestelle für die laufende Korrektur sein, zwischenzeitliche und kurzfristige Erholungen ausgehend von 835 bzw. 850 inklusive. |