*K+S: Antizyklische Kaufchance K+S ist ein klassisches Beispiel dafür, warum Buy-and-Hold-Strategien bei zyklischen Aktien nicht sinnvoll sind. 2008 hat K+S operativ noch 1,34 Milliarden Euro oder 5,63 Euro je Aktie verdient. Heuer dürften es gerade mal noch 260 Millionen Euro oder 0,65 Euro je Aktie werden. Unter dem Strich gab es im dritten Quartal sogar ein Minus von 2,1 Millionen Euro. Grund ist der massiv einbrechende Düngerpreis, der im vergangenen Jahr noch für das Gros der Gewinne verantwortlich war und die Aktie zum Shooting-Star unter allen deutschen Papieren gemacht hat. Seinerzeit war der Kurs bis auf über 90 Euro explodiert, inzwischen liegt er mehr als 50 Prozent niedriger. Wie schnell sich das Blatt wenden kann, wenn der Trend kippt, musste auch das K+S-Management schmerzlich erfahren. Nach der Übernahme des Salzherstellers Morton Salt für über 1,5 Milliarden Euro, der zuvor erfolgten Expansion in Südamerika und dem gleichzeitig massiv einbrechenden Cash-Flow, drohte den Kasselanern auf einmal sogar eine Rating-Abstufung. Also musste eine Kapitalerhöhung zur Stärkung der Eigenkapitalbasis her. Diese wurde für nur 26,00 Euro je Aktie platziert und brachte damit wesentlich weniger Geld ein als erhofft. Das hemmte den Kurs im Vorfeld. Kurzfristig betrachtet ist auch keine große Besserung der Lage in Sicht. Trotzdem sollten Anleger nun das Papier nicht unüberlegt auf den Markt werfen. Zuletzt zeigte K+S nämlich überraschende Stärke. In den USA laufen die Anteilsscheine der Konkurrenten Potash, Mosaic oder Terra Industries bereits wieder in Richtung ihrer Jahreshochs. Investor-Legende Warren Buffett hat sich jüngst sogar an Potash beteiligt. Buffett folgt damit dem Grundsatz, dass zyklische Papiere in Abschwungphasen gekauft werden sollten. Vorausgesetzt Marktstellung und bilanzielle Situation sind so gut, dass das Unternehmen auch eine längere Durststrecke gut überstehen kann. Bei Potash ist das definitiv der Fall. Bei K+S nur eingeschränkt. Der große Vorteil bei K+S: Durch den Ausbau des Salzgeschäfts hat man ein komplett gleichwertiges zweites Standbein, das unabhängig vom Düngergeschäft performt. Durch den frühen Wintereinbruch könnte zudem das Geschäft im vierten Quartal positiv überraschen. An schwachen Tagen ist die Aktie kaufenswert. • K+S AG | | • WKN / US-Kürzel | 716200 / SDF | • Börsenwert | 7,2 Mrd. EUR | • KGV 09e / 10e | 58 / 19 | • Div.-Rend. 09e | 0,87 % | • Akt. Kurs | 43,40 EUR | | | |
MEIN FAZIT:
- Meist sind die heißesten Aktien aus dem DAX nicht die besten. Anleger werden von Problemfirmen magisch angezogen! - Speziell bei der Commerzbank ist Vorsicht angebracht, Infineon sehe ich nur als Halteposition. - Antizyklisch kaufenswert erscheint dagegen K+S. Die langfristigen Aussichten im Düngersektor bleiben gut. ----------- Grüsse King-charles |