Australien-Geschäft. (Dow Jones)--Die arabische Fluglinie Etihad spinnt weiter an ihrem Netzwerk. Der Partner und Großaktionär von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin hat mit einer Beteiligung von 4 Prozent an Virgin Australia die jüngst geschlossene Allianz mit der zweitgrößten Airline aus Down Under untermauert. Die Kooperation dürfte den australischen Marktführer Qantas noch mehr in Bedrängnis bringen. Die Airlines vom Persischen Golf legen ein enormes Wachstumstempo vor und wollen den Nahen Osten als Verkehrsknotenpunkt weiter stärken. Etablierte Fluggesellschaften aus den USA und Europa beklagen einen unfairen Wettbewerb. Sie beschweren sich, dass die arabischen Gesellschaften wie Etihad, Emirates und Qatar Airways Staatshilfe und Steuervorteile bekommen. Diese bestreiten das. Für die staatliche Etihad aus Abu Dhabi ist der Einstieg bei Virgin bei weitem nicht der erste Deal dieser Art. Am irischen Billigflieger Air Lingus halten die Araber 3 Prozent, an Air Berlin sind es knapp 30 Prozent. Den Anteil an Virgin hat sich Etihad nach und nach über den Markt gesichert. Die Beteiligung wird derzeit mit 35,9 Millionen Australischen Dollar bewertet. Auch für Virgin Australia ist es nicht die erste Kooperation. Die Fluglinie unterhält Allianzen mit Singapore Airlines, Air New Zealand und Delta Air Lines. Großaktionär mit 26 Prozent ist die Virgin Group des britischen Milliardärs Richard Branson. Air New Zealand hat eine Option auf bis zu 20 Prozent. Qantas dagegen hatte jüngst Gerüchte über eine formelle Verbindung mit Emirates Airlines aus Dubai dementiert. Analysten würden eine solche Verbindung wohl gerne sehen. Bei Australiens Marktführer schwächelt nämlich gerade das internationale Geschäft auch wegen der Konkurrenz vom Golf massiv. Am Dienstag schockte die australische Fluggesellschaft den Markt wegen dem unter Druck stehenden internationalen Geschäft mit einer Gewinnwarnung. Anleger flüchteten daraufhin aus dem Papier. Der Kurs der Qantas-Aktie sackte an der Börse in Sydney drastisch ab. http://www.wallstreetjournal.de/article/LL-CO-20120605-000497.html |