Das ist heute schon eine Überraschung, dass Bayer keine Phase-3 Entwicklung machen will, wo sie das Produkt zuletzt doch sehr in den Fokus geschoben haben. Angesichts der Phase-2 Daten von mitelmässigen Effekten (ca. 20% Symptomreduzierung bei gleichzeitigen Nebenwirkungen [Geschmacksstörung]) ist es andererseits dann doch nicht so überraschend. Wenn die Kliniker sich nicht sicher waren ( doi: 10.1016/S2213-2600(20)30083-7 ), ob das Wirkprinzip für die Hustenindikation wirklich trägt, ist das nicht gerade ein Vorzeigeprojekt... Vor Tagen kam zum Merck Produkt Gefapixant (ebenfalls ein P2X3 Inhibitor) ein FDA Complete Response Letter (CRL), will sagen, so wie eingereicht wollen wir das Mittel nicht zulassen, aufgrund von unzureichenden Wirksamkeitsdaten. Gleichzeitig ist das Mittel aber in Japan bereits zugelassen. Für Bayer ist dann die Frage gewesen, ob sie die Phase-3 Investition wirklich stemmen sollten, denn viel besser ist die eigene Entwicklung vermutlich nicht. Insofern ist die Entscheidung für mich nachvollziehbar, weil das Chance-Risikoprofil zu ungünstig ist und hierbei kommt das Glyphosat Risiko sicher auch ins Spiel, dass Bayer nicht zu viele hohe Risiken auf einmal ansammeln will. Was mir nicht klar ist, wie die Daten zu Endometriose aussehen. Was bedeutet das für Evotec? Ein wichtiger potentieller Cashflow (Kapital für weitere Beteiligungen) fällt weg und damit ein Stück weit auch aktuelle Kursfantasie und Marktkapitalisierungspotential. Wenn dann viele raus wollen, wollen andere nur zu entsprechend günstigeren Kursen rein. Insofern ist es müßig ob das ca. 1 Mrd. Marktkapitalisierung wert war, entscheidend ist, ob morgen wieder jemand sagt, da ist weiteres Potential vorhanden und einsteigt. W. Lanthaler war sich vor einigen Wochen bei höheren Kursen schon sicher, insofern sind das heute langfristig sicher keine schlechten Einstiegskurse. Ich bin mal gespannt wie die Deutsche Bank darauf reagiert. |