Könnte man meinen, aber Solaraktien tun sich nun schon seit einigen Wochen schon mehr als schwer und zwar so gut wie alle Solaraktien ob nun Wechselrichterhersteller oder auch Zell/Modubauer, aber auch reine Installateure/Finanziers von Solaraufdachalangen wie z.B. Sunrun. So gut wie alle Solaraktien heute wieder mal kräftig im Minus und die Dinger haben eine enorme Vola. Nicht nur Jinko, sondern so gut wie alle Solaraktien. Kurstechnisch da was einzuschätzen bei der Peer Group ist dann doch wohl eher Glücksspiel aktuell.
Apropos Aktienstückzahl Amkos. Da die Jinko Akten an der Wallstreet ADR Aktien sind muss du die angegebenen 178,930,297 Jinko ordinary shares durch 4 teilen. Also hat Jinko rd. 44,8 Mio. ADR Aktien an der Wallstreet im Umlauf.
Sei wie es sei mal ein Blick auf die morgigen Zahlen von Canadian Solar, denn die sind wohl alles andere als unwichtig für Jinko.
Die Q4 Zahlen von Canadian Solar werden alles andere als gut ausfallen. Das zeigt alleine schon die äußerst schwache Q4 Guidance mit einem Modulabsatz von 2,55 GW bis 2,65 GW (Q3: 2,89 GW), einen Umsatz zwischen 980 Mio. $ bis 1,015 Mrd. $ (Q3: 914 Mio. $) und einer Bruttomarge von 8 bis 10% (Q3: 19,5%). Canadian Solar kämpft mit den hohen Rohstoffkosten, hohen Transportkosten und einen relativ schwachen US Dollar. So sieht die durchschnittliche Analystenschätzung zu den Q4 Zahlen aus:
Umsatz: 998 Mio. $ (Q3: 914 Mio. $) EBITA: 24,1 Mio. $ -- EBITA-Marge 2,4% EBIT: - 22,5 Mio. $ (Q3: 59 Mio. $) EBT: - 39,9 Mio. $ Netto: - 32,2 Mio. $ EPS: - 0,53 $
Ich gehe beim Q4 Nettoergebnis von etwas höheren Verluste im Bereich zwischen 40 bis 50 Mio. $ aus.
Auf 2020er Jahresbasis hätte damit Canadian Solar einen Umsatz von 3,4 Mrd. $ generiert, ein EBIT von 319 Mio. $ und einen Nettogewinn von 108 Mio. $ bzw. ein EPS von 1,78 $.
Sollten die Zahlen morgen so rein kommen von Canadian Solar dann kann eigentlich trotz dieser schwachen Zahlen niemand großartig überrascht sein.
Canadian Solar hat z.B. gg. die größeren Mitbewerber das große Problem, dass man schlecht vertikal integriert ist. Sprich Canadian Solar muss fast 50% der benötigten Wafer dazu kaufen und das ist aktuell eine sehr teure Angelegenheit. Longi wie auch Jinko können aus ihren eigenen Waferproduktionen ihre Zellen zu 100% herstellen. Das ist derzeit bei den hohen Waferpreisen ein ganz klarer Vorteil. Zudem ist Canadian auch noch in der Multitechnologie unterwegs und da sind die Margen ohnehin geringer wie bei den deutlich effizienteren Monos auf die sich z.B. Jinko und Longi zu 100% konzentrieren.
Dazu kommt noch, dass bei Canadian Solar das Projektgeschäft im 2, Halbjahr 2020 nicht so gut gelaufen ist und damit kann Canaidan in diesem hochprofitablen Geschäft in Q4 nicht großartig punkten. Im Projektgeschäft erzielt Canadian Solar eine Bruttomarge von um die 22 bis 25% und eine EBIT-Marge von um die 16 bis 17%. Im reinen Modulgeschäft dürfte die Bruttomarge bei Canadian in Q4 in etwa bei 5 bis 8% gelegen haben mit einer leicht negativen EBIT-Marge.
Canadian Solar hat im laufenden Q1 2021 schon zwei sehr große Projektverkäufe (Kalifornien und Japan) gemeldet. Damit sollte sich im laufenden Q1 im Segment Projektgeschäft der Umsatz sich mehr als verdoppeln gg. Q4 2020 auf wohl über 600 Mio. $. Das wird nicht nur beim Umsatz sehr hilfreich sein, sondern auch bei den Margen und damit beim Gewinnausweis.
Momentan liegen bei Canadian Solar die Q1 Einschätzungen fast gleichauf mit den miesen Q4 Schätzungen. Heißt dann, dass die Analysten die beiden großen, gemeldeten Projektverkäufe noch nicht in ihren Schätzungen drin haben. Somit könnte die Q1-Guidance durchaus für eine positive Überraschung morgen sorgen.
Mal sehen ob Canadian Solar morgen dann auch noch was zum China Zweitlistng etwas sagen wird. Vom Polyhersteller Daqo wissen wir ja, dass die Ende April/Anfang Mai ihr Zweitlisting an der Shanghaier Börse haben werden. l |