Wie funktioniert dann das Kreditwesen? Nehmen wir mal der Einfachheit halber an, es gäbe nur noch Bitcoin auf dieser Welt; es gäbe also die maximale Anzahl von 21 Millionen dieser virtuellen Währungs-Einheiten. Nehmen wir weiter an, die herkömmlichen Banken hätten das Handtuch geworfen, weil sie zunehmend die Macht über das Geld verloren haben. Jeder Bürger besitzt Bitcoins - die Fiatwährungen existieren nicht mehr, weil die Menschheit diese nicht mehr aktzeptiert (die Leute haben sich alle mit Bitcoin eingedeckt und den Rest der Fiatwährungen auf dem Müll entsorgt). Stellen wir uns jetzt folgende Situation vor: Herr Meier hat eine tolle Geschäftsidee und möchte ein Unternehmen gründen. Ihm fehlt aber das dafür notwendige Kapital. Wer gibt ihm jetzt einen Kredit? Er könnte sich an einen der Bitcoin-Millionäre wenden (z.B. an Knallpatrone), mit der Bitte, ihm eine bestimmte Menge an Bitcoins zu leihen. Der Bitcoinmillioär wird nun prüfen, ob die Geschäftsidee von Herrn Meier plausibel ist. Ist sie das, wird der Bitcoinmillionär folgende Überlegung anstellen: Falls ich dem Herrn Meier die angefragten 5000 Bitcoins leihe, dann muß natürlich für mich dabei auch ordentlich was rausspringen - schließlich gehe ich ja ein Risiko ein. Früher, als es noch Fiatgeld und Banken gab, da waren solche Angelegenheiten klar geregelt: Man ging zur Bank und traf mit dieser eine Kreditvereinbarung: Kredithöhe, Laufzeit, Zins, Rückzahlungsmodalidäten, Eigenanteil...... Und da sind wir schon beim Knackpunkt: Zinsen! Vom Fiatgeld wissen wir ja, das es letztendlich den Zins in Wahrheit gar nicht gibt und dass sich auf Grund des nicht vorhandenen Zinses das Geldsystem immer weiter aufbläht, bis es schließlich kollabiert. Woher soll also in einem nicht beliebig vermehrbaren Bitcoinsystem der Zins kommen? Bzw., wie soll dann das Kreditwesen funktionieren? |