Aktuell entspricht der FDAX fast dem DAX, das Aufgeld ist nur noch minimal. Die Termine Juni und September liegen ca. 9, bzw. 18 Punkte über dem DAX. Das ergibt sich einfach aus den Geldmarktzinssätzen, die aktuell sehr niedrig sind. Vor einem Jahr betrug das Aufgeld ca. 30, respektive 60 Punkte gegenüber dem DAX, da die Zinssätze einiges höher lagen als heute. Die Arbitrage funktioniert nach dem folgenden Schema: Kauf der 30 DAX-Titel plus Finanzierungskosten bis zum Verfallstermin = FDAX Sobald sich hier ein Ungleichgewicht einstellt, werden die entsprechenden underlyings ge- bzw. verkauft. Wie das in der Praxis läuft hat übrigens trash kürzlich hier in diesem Fred schon mal veröffentlicht. Das Sentiment der Marktteilnehmer ist also beim FDAX unerheblich, da einzig das mathematische Gleichgewicht eine Rolle spielt. Es kann sich hier kein Auf- oder Abgeld anhand der Einschätzung künftiger Preisentwicklungen ergeben. Ganz anders dagegen am Warenterminmarkt. Hier wird zwar eine standardisierte Menge angeboten, aber es handelt sich immer um neue Ware. Wenn abgeschätzt wird, dass zu einem gewissen Terminen ein höheres Angebot im Markt sein kann oder die Nachfrage höher sein kann, dann werden sich dort Auf- oder Abgelder zusätzlich zu den Zinskosten einstellen, siehe bspw. Ölmarkt. Beim DAX ist das nicht möglich. Ein Sonderfall sind die amerikanischen Indices, weil es sich dabei im Gegensatz zum DAX um Kursindices handelt, die Dividendenerträge also abgeschlagen werden. Das Aufgeld wird also fast immer geringer sein als beim FDAX, denn die theoretischen Einnahmen müssen von den Finanzierungskosten subtrahiert werden. Das führt dann bei den aktuell niedrigen Geldmarktzinssätzen dazu, dass die amerikanischen Futures unter ihrem underlying notieren. Auch hier spielt das Sentiment der Marktteilnehmer überhaupt keine Rolle, das Abgeld ist einfach nur mathemathisch bedingt. Sehr gut und umfassend sind die theoretischen Grundlagen hier nachzulesen |