dass dann, wenn das CRV für Shorts schlecht geworden ist, es nicht "automatisch" schon gut für Longs geworden ist. Wenn Du also argumentierst, es sei bullisch, wenn Langzeitbären wie Fleckenstein covern, ist das mMn einen Tick zu kurz gedacht.
Die Chance, dass es plötzlich steigt, gibt es IMMER in Bärenmärkten (am Anfang sogar noch eher als am Ende) - aber auch das Gegenteil, ein Panik-Abverkauf, ist jederzeit möglich (am Ende sogar noch eher als am Anfang). Dies macht die Spielchen nicht einfacher.
Sollte nach der aktuellen technischen Erholung eine Kapitulationsphase (Welle 5) folgen, wird niemand auch nur im Traum an Longs denken, dann wollen alle nur raus. Als Bär hat man dann ein straffes Momentum auf seiner Seite.
Fakt ist, dass in reiferen Bärenmärkten alle Welt unsicher ist - und jetzt, in der größten Krise seit der Großen Depression, erst recht. Sobald sich ein Momentum aufbaut, egal in welche Richtung, folgt Panik. Bei Kapitulationsabverkäufen paniken die Longs, bei plötzlichen Rallyes paniken die Bären.
Wer partizipieren will - und wer hier will das nicht - sollte daher abwarten, bis sich ein Move gezeigt hat, der über mindestens drei Handelstage Bestand hat. "Leider" arbeitet man dann prozyklisch, aber das ist nervenschonender, als auf Verdacht an Tiefpunkten long zu gehen (oder umgekehrt an Tops short). Wenn man das Extrem erwischt, kann das lukrativ sein, es bleibt aber ein Spiel mit dem Feuer. (Ich selber hab die Long-Spielchen Anfang dieser Woche bewusst nicht mit Hebelpapieren gemacht....).
Ein weiterer Haken ist, dass Viele sich dieser Problematik bewusst sind. Dies kann dazu führen, dass an Zwischentiefs zu viele Prozykliker short und an Zwischenhochs zu viele Prozykliker long sind. Im Endergebnis kommt dann das von beiden Seiten "ersehnte" Momentum nicht auf, weil die jeweilige Fraktion von Mr. Market eins auf die Glocke bekommt. Das Resultat ist ein langsam im Trendkanal fallender Bärenmarkt - aka "Salami-Sterben". Und genau den sehen wir jetzt.... |